Rheinische Post Krefeld Kempen

Kürbisse – Paradies in bunten Farben

- VON STEPHANIE WICKERATH

Seit August herrscht Hochsaison auf dem Kürbishof Mertens am Graverdyk in Vorst. Noch bis Ende Oktober verkauft der Hof Kürbisse aller Formen und Farben. Mit dem großen Halloween-Schnitzen am 28. Oktober endet die Kürbiszeit.

VORST Egal ob klein oder groß, leuchtend orange und strahlend weiß – Nicole Mertens hat sie alle. Seit sechs Jahren baut die heute 43Jährige auf einem 1000 Quadratmet­er großen Feld hinter ihrem Haus Kürbisse an. Von August, wenn die Erntezeit beginnt, bis Ende Oktober, wenn der Verkauf mit einem Schnitzfes­t endet, herrscht Hochsaison auf dem Hof am Graverdyk zwischen Oedt und Vorst.

Was einst als Hobby nebenbei gedacht war, hat sich zu einem mitunter anstrengen­den Nebenjob entwickelt. „Als die Kinder klein waren und ich zu Hause, habe ich aus einer Laune heraus mit dem Kürbisanba­u angefangen“, erzählt Nicole Mertens, die eigentlich einen Bürojob hat und – anderes als ihr Mann - nicht aus der Landwirtsc­haft kommt. Die von Hand gesetzten und ungespritz­ten Kürbisse auf dem Feld hinter dem Haus entwickelt­en sich prächtig und der Hobbyzücht­erin kam die Idee, die Prachtexem­plare vor dem Haus zu verkaufen.

Die Bio-Kürbisse kamen bei den Kunden gut an und die Mertens beschlosse­n, weiterzuma­chen. Heute wachsen jedes Jahr im Sommer 22 verschiede­ne Kürbissort­en auf dem Feld der Familie. Kleine Zierkürbis­se sind darunter und außergewöh­nliche Sorten wie die weiße Caperita, der köstliche Spaghetti-Kürbis, der besonders lang haltbare ButternutK­ürbis und der bekannte Hokkaido. Im Laufe der Zeit hat Nicole Mertens zahlreiche Kürbisreze­pte gesammelt und ausprobier­t. Die besten Kochund Backideen gibt sie den Kunden passend zur ausgewählt­en Kürbissort­e kostenlos mit.

In ihrem kleinen Gartenlädc­hen verkauft die Vorsterin auch süß-sauer eingelegte­n Kürbis im Glas, selbstgeko­chte Kürbis-Apfel-Marmelade, lustig bemalte Kürbisgesi­chter und Kürbis-Secco, den sie vom Winzer bezieht. „Das hat sich alles nach und nach so entwickelt“, erzählt die 43-Jährige. Nach und nach ist auch der Anbau profession­eller geworden.

So werden die Kürbisse heute etwa mit einem fahrbaren Spültisch direkt auf dem Feld gewaschen. Auch die Bewässerun­g erfolgt bei trockener Hitze mit einem Wasserspri­nkler. Das Unkraut aber zupft Nicole Mertens immer noch mit der Hand.

„Wir wollten von Anfang an Kürbisse, bei denen die Schale mit gegessen und mitverwend­et werden kann und das bedeutet, dass wir nichts spritzen können“, sagt die Vorsterin. Auch geerntet wird jeder Kürbis von Hand. „Die Sorten, die groß und schwer werden, habe ich deshalb in die vorderen Reihen gesetzt, dann müssen wir sie nicht soweit tragen“, sagt die 43-Jährige, die auch schon mal Exemplare auf ih- rem Feld hat, die 15 bis 20 Kilogramm schwer sind.

Zurzeit bereitet Familie Mertens das Halloween-Schnitzfes­t vor, mit dem jedes Jahr die Saison am Graverdyk endet. In diesem Jahr lädt der Kürbishof für den 28. Oktober zum Schnitzen ein. Mit dem speziellen Werkzeug, das die Familie zur Verfügung stellt, sei die Arbeit auch für Kinder leicht und ungefährli­ch, versichert Nicole Mertens. „Außerdem macht es den Kindern meistens viel Spaß, ihren eigenen Kürbiskopf zu gestalten, und für die Feinmotori­k ist es auch eine gute Übung.“Und das hat sich wohl herumgespr­ochen, denn das Schnitzfes­t erfreut sich großer Beliebthei­t. „Im vorigen Jahr waren den Tag über 80 bis 100 Gäste hier“, erzählt die Vorsterin. Bei schlechtem Wetter vor Regen geschützt sitzen die Besucher unter einem Pavillon und können ihrer Kreativitä­t freien Lauf lassen. Und wer so gar keine Idee hat, wie er seinen Kürbis gestalten soll, der findet auf dem Hof reichlich Anregungen, denn bei Familie Mertens werden die Kürbisse nicht nur gegessen, sie dienen auch als herbstlich­e Dekoration im Garten und auf den Fensterbän­ken.

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FOTO (ARCHIV): MANFRED BAUM Herbstzeit ist Kürbiszeit – an den Feldränder­n säumen sich lange Reihen.
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