Rheinische Post Krefeld Kempen
Integration gelingt beim Fußball-Spielen
WILLICH Multi-Kulti begegnet einem gerade in der Sporthalle der RobertSchuman-Europaschule an der Kantstraße. Über 30 jüngere aber auch erwachsene Amateure aus den verschiedensten Ländern, darunter viele Flüchtlinge, denken in diesem Moment nicht über die Integration nach, wollen nur ihren Spaß haben und Fußballspielen. So wie sie es dort seit nahezu einem Jahr einmal in der Woche tun. „Spiel doch einfach mit“, sagte gerade ein 16-jähriger Afghane zu Klaudia Schleuter, die gerade eingetroffen war. Die Geschäftsführerin des Kreissportbundes (KSB) Viersen war aber aus einem anderen Grund gekommen. Sie brachte eine große Urkunde mit und machte den DJK/VfL Willich damit zu einem anerkannten Stützpunktverein in dem Bereich „Integration durch Sport“. Der DJK/VfL hatte schon seit einigen Monaten seinen Übungsleiter Sean Poos (25) für die Betreuung der ballspielenden Sportler abgestellt.
„Hier wird gezeigt, wie eine Integration gelingt und wie selbstverständlich sich dabei Deutsche und Flüchtlinge begegnen“, erklärte Klaudia Schleuter kurz das Bundesprogramm, an dem der Deutsche Olympische Sportbund beteiligt ist. Klaudia Schleuter brachte gleich einen Scheck über 1.500 Euro für den DJK/VfL Willich mit. Als Anerkennung für sein Engagement und auch, um damit die Übungsleiter mit zu finanzieren und insbesondere für die Flüchtlinge für kostenfreie oder geringere Mitgliedsbeiträge zu sorgen.
Natürlich freute sich Helmut Frantzen, Vorsitzender des DJK/VfL, über diese Auszeichnung und Anerkennung. Dabei geht es nicht nur um diese Donnerstags-Gruppe: seit nahezu zwei Jahren wird die Integration bei diesem Großverein mit seinen 13 Abteilungen großgeschrieben. Egal, ob beim Tischtennis, beim Judo oder bei den Fußballern. So trainiert schon länger ein in Deutschland lebender Vietnamese eine Fußball-Jugendmannschaft, macht gerade der Syrer Ali Norouzi seinen Übungsleiterschein.