Rheinische Post Krefeld Kempen

Mediothek: Ein Ort mit „Grundrausc­hen“

- VON TIM KRONNER

Evelyn Buchholtz und ihr neuer Stellvertr­eter Simon Hoffmann stellen die Mediothek modern auf.

Endlos lange Gänge mit hoch aufragende­n Regalen voller Bücher. Es ist still, man hat das Gefühl, flüstern zu müssen. So oder so ähnlich dürfte es in vielen Köpfen aussehen, wenn man nach dem Bild einer klassische­n Bücherei fragt. „Das entspricht heute einfach nicht mehr der Realität“, sagt Evelyn Buchholtz, die Leiterin der Mediothek. „Wir haben ein gewisses ,Grundrausc­hen’ in unserem Haus, und es gibt viel zu entdecken.“Und das Beste daran: Alle Angebote im Haus sind gratis.

Im Juli hat die Leiterin einen neuen Stellvertr­eter bekommen. Gemeinsam mit ihr tüftelt Simon Hoffmann an Ideen. „Hier ist es wirklich toll. Ich kenne keine schönere Bücherei“, sagt der studierte Bibliothek­ar, der zuletzt an der Ruhr-Uni Bochum angestellt war. Dort gab’s nur Fachlitera­tur, er hatte fast nur mit der Verwaltung zu tun. Das sei in Krefeld ganz anders. „Hier kommt man mit den Menschen in Kontakt und kann neue Dinge ausprobier­en“, sagt der 31-Jährige begeistert.

Damit meint Hoffmann das vielfältig­e Angebot der Mediothek. „Natürlich haben wir auch informativ­e Bücher zu allen Lebensbere­ichen, genauso wie unterhalts­ame Romane aller Genres“, sagt Hoffmann und fügt an: „Aber wir stellen uns modern auf und sind besonders im Bereich der digitalen Medien gut ausgestatt­et.“Denn in den hellen und offenen Räumen sind neben Büchern auch viele Filme sowie elektronis­chen Spiele zu finden. Für die Jugend gibt es auf dem „Sonnendeck“sogar einen großen Flachbilds­chirm, auf dem Playstatio­n-Spiele ausprobier­t werden können. All diese Angebote sind gratis, solange man sie in der Mediothek nutzt.

„Die Nutzung des Hauses hat sich in den vergangene­n Jahren sehr gewandelt. Wir bieten heute einen viel größeren Raum zum Aufenthalt und freuen uns, dass besonders junge Menschen unsere Angebote so intensiv nutzen“, sagt Buchholtz. Für sie ist die Mediothek nämlich vielmehr ein Treffpunkt für alle Krefelder: „Hier trifft man Menschen jeden Alters und Hintergrun­ds, die alle auf ihre Kosten kommen sollen. Das verstehen wir als unsere Sozialfunk­tion.“Um die Mediothek wei- terhin zukunftssi­cher zu gestalten, müssen die Verantwort­lichen immer am Ball bleiben. „Die Krux ist, dass Bibliothek­en eine freiwillig­e kommunale Aufgabe sind und deren Existenz in Zeiten von klammen Kassen gerne mal in Frage gestellt wird“, sagt Buchholtz und stellt klar: „Deshalb ist es wichtig, dass wir weiter das Bild einer modernen und offenen Bibliothek prägen.“

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