Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine „müllern“die Panther platt

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Eishockey: Der Torjäger war beim 5:2-Sieg in Ingolstadt in prächtiger Spiellaune und sorgte in der Schlusspha­se mit zwei Treffern für die Entscheidu­ng. Auch Gawlik traf gegen seinen Lieblingsc­lub. Engelage musste im letzten Drittel passen.

H.-G. SCHOOFS UND JOSEF HERMANNS BERICHTEN AUS INGOLSTADT DEL Jetzt ist bei den Pinguinen auch auf fremden Eis der Knoten geplatzt, und wie: Mit 5:2 entführten sie gestern Abend in Ingolstadt ihren ersten Auswärts-Dreier der Saison. Ab dem zweiten Drittel waren die Gäste vom Niederrhei­n das bessere Team. Hinten ließen sie sehr wenig zu, vorne war die Chancenaus­wertung sehr gut. Ausgerechn­et Christoph Gawlik, der erstmals seit seinem Abschied von den Panther an seine langjährig­e Wirkungsst­ätte zurückkehr­te, stellte in Unterzahl mit seinem Treffer zum 3:2 die Weichen auf Sieg. Trotzdem wurde er nach dem Spiel von den Ingolstädt­er Fans gefeiert. Mann des Abends war aber Marcel Müller, der zwei Treffer erzielte und einen vorbereite­te.

Die Pinguine hatten sich am Samstag nach einer 30-minütigen Eiseinheit auf den Weg an die Donau gemacht. „Diese Trainingse­inheit dient auch dazu, die unverdient­e Niederlage vom Vortag gegen Schwenning­en aus den Köpfen der Spieler zu bekommen,“sagte Trainer Rick Adduono vor dem Spiel im Gespräch mit unserer Zeitung. Gestern ging das Team am Vormittag aufs Eis der Saturn-Arena, wo die Pinguine übrigens am 5. Januar 2017 ihren letzten Auswärtsdr­eier in der DEL landeten. Die Aufstellun­g blieb gegenüber der Partie gegen Schwenning­en unveränder­t. „Es ist zunächst wichtig, dass wir in der Defensive gut stehen und dass jeder Spieler seine Position hält. Ingolstadt hat sieben oder acht Stürmer, die vor dem Tor sehr gefährlich sind, denen dürfen wir keinen Platz lassen. Wenn wir im Angriff sind, ist es wichtig, die Scheibe schnell laufen zu lassen und direkt den Torabschlu­ss zu suchen. Wir dürfen auf keinen Fall Konter zulassen, Ingolstadt hat sehr schnelle Spieler,“sagte der oberste Übungsleit­er.

Den Plan ihres Trainers setzte die Mannschaft in der Anfangspha­se gut um und kam sogar zu den ersten Torchancen des Spiels. Die größte vergab Marcel Müller, als er bei einem Konter alleine auf das Tor zulief, aber an Reimer scheiterte. In der neunten Minute hielten sich die Pinguine nicht an ihren Spielplan. Denn beim Führungstr­effer der Panther versagten sie im Kollektiv. Den Treffer steckten sie aber gut weg und gestaltete­n das Match ausgeglich­en. Kurz vor der ersten Pause gab es gegen Ingolstadt die erste Strafe des Spiels. Gefahr drohte den Panthern aber nicht. Stattdesse­n hatten sie durch Mouilliera­t das 2:0 auf dem Schläger. Doch bei seinem Solo scheiterte er an Torwart Andrew Engelage.

Mit einer Reststrafz­eit gegen Joel Keussen begannen die Pinguine das Mitteldrit­tel. Sie hielten sich schadlos und kamen wie im ersten Drittel gut in Fahrt. Diesmal wurden auch die Torchancen genutzt. Erst schloss Markus Nordlund ein schönes Zuspiel von Müller zum Ausgleich ab. Dann kamen die Pinguine zu ihrer zweiten Überzahl. Daniel fälschte einen Schuss von Kurt Davis ab, den Reimer nur abwehren konnte. Jordan Caron reagierte blitzschne­ll und schon den Puck zur Führung über die Linie. Die Panther antwortete­n mit einer Großchance durch Mauldin, der sich aber an Engelage die Zähne ausbiss. Dann war die nächste Strafe gegen die Hausherren fällig. Justin Feser an Reimer, Adi Grygiel traf den Pfosten. Erneut musste Pelech auf die Strafbank. Diesmal geriet das Tor der Panther nicht in Gefahr. Das rächte sich, als Olver nach einem Schuss von Schopper den Puck unhaltbar für Engelage abfälschte.

Zur Überraschu­ng der 40 mitgereist­en Pinguine Fans kehrte Engelage nach der zweiten Pause nicht mehr aufs Eis zurück. Auch Verteidige­r Patrick Seifert musste mit einer Oberkörper­verletzung in der Kabine bleiben. Er war nach dem zweiten Drittel lange an der Bande stehen geblieben und hatte sich mit Physiother­apeut Florian Kreuzmann ausgetausc­ht. Weil er unter den Nachwirkun­gen eines Checks von Laliberte aus dem ersten Drittel litt, kam Patrick Klein ins Tor. Der musste bis zum Ende nur zwei Schüsse meistern, weil seine Vorderleut­e nicht mehr zuließen, obwohl die Panther den Druck erhöhten. Als Caron auf der Strafbank saß (52.), startete Gawlik ein Solo. Sein Schuss prallte von Reimers Kelle hoch in die Maschen zum 3:2. Die Panther holten in der Schlusspha­se die Brechstang­e heraus. Der Schuss ging nach hinten los. Müller tankte sich durch zwei Ingolstädt­er hindurch und erhöhte auf 4:2. Damit hatte der überragend­e Stürmer seinen Torhunger aber noch nicht gestillt. Als Torwart Reimer 207 Sekunden vor dem Ende seinen Arbeitspla­tz verlassen hatte, sorgte Müller mit einem Schuss in den leeren Panther-Käfig für die endgültige Entscheidu­ng.

Christoph Gawlik

 ?? FOTO: ISPFD/TRAUB ?? Bereits kurz nach Spielbegin­n setzte sich Marcel Müller schön in Szene, scheiterte aber bei seinem Solo aber an Torwart Jochen Reimer. Verteidige­r Dustin Friesen hatte den Krefelder Torjäger nicht stoppen können. Müller blieb an Reimers Schoner hängen...
FOTO: ISPFD/TRAUB Bereits kurz nach Spielbegin­n setzte sich Marcel Müller schön in Szene, scheiterte aber bei seinem Solo aber an Torwart Jochen Reimer. Verteidige­r Dustin Friesen hatte den Krefelder Torjäger nicht stoppen können. Müller blieb an Reimers Schoner hängen...

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