Rheinische Post Krefeld Kempen
Wetterforscher lassen Ballons in der Arktis fliegen
Wie das Wetter am nächsten Tag wird, wollen viele Menschen wissen. Damit die Vorhersage genau ist, sammeln Fachleute Wetterdaten. Sogar in den Polregionen.
Daten aus der Umgebung gesammelt. Der Arbeitstag beginnt morgens um 6.30 Uhr – auch am Wochenende! Die Wissenschaftler auf dem Schiff forschen jeden Tag und benötigen dafür eine Vorhersage. Auch deshalb lässt ein Tech- niker täglich einen Wetterballon aufsteigen. Der Ballon trägt eine Sonde. Sie misst Lufttemperatur, Wind und Luftfeuchtigkeit. Mit Hilfe dieser Daten erstellen die Techniker in der Wetterwarte an Computern eine Vorhersage. Alle drei Stunden geht jemand an Deck. „Die Daten reichen nicht immer aus“, sagt Oliver Sievers. „Daher ist es wichtig, sich selbst ein Bild vom Wetter zu machen.“Ihre Vorhersage besprechen die Mitarbeiter immer nach dem Frühstück und um 18 Uhr mit dem Kapitän. Dabei beraten sie den Kapitän auch, wie das Schiff weiterfahren soll. Wird etwa auf der geplanten Route ein Sturm erwartet, kann der Kapitän einen anderen Weg wählen. Aber nicht nur die Leute auf dem Schiff nutzen diese Daten. Sie werden auch in ein weltweites Netz eingespeist. Das ist wichtig, weil es sonst nur wenige Daten aus der Luft über dem Meer gäbe. Das Wetter dort ist zwar noch weit vom Land entfernt, beeinflusst es aber trotzdem. So helfen diese Daten anderen Wetter-Experten, bessere Vorhersagen zu machen, zum Beispiel auch für Deutschland. dpa