Rheinische Post Krefeld Kempen

Widerstand gegen Wahlrecht an Schulen zwischen G8 und G9

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DÜSSELDORF (kib) Die schwarz-gelbe Landesregi­erung soll das TurboAbi nach Auffassung von Experten komplett abschaffen. „Wir lehnen ein Wahlrecht für die Schulen ab“, sagte gestern Claus Hamacher vom Städte- und Gemeindebu­nd NRW im Schulaussc­huss des Landtags. Eine landesweit einheitlic­he, für alle Gymnasien verbindlic­he Schulform sei der bessere Weg. Die Zweigleisi­gkeit bringe etliche Probleme mit sich; sie erschwere etwa Schul- und Wohnortwec­hsel. Zudem müssten sich die Eltern der aktuellen Viertkläss­ler in den kommenden Wochen schon für ein Gymnasium entscheide­n, ohne zu wissen, ob ihr Kind das Abitur dort nach acht oder neun Jahren machen könne. Ähnlich äußerte sich Dorothea Schäfer von der Lehrergewe­rkschaft GEW. Andere Verbände hingegen, wie der Städtetag NRW oder die westfälisc­h-lippische Direktoren­vereinigun­g, begrüßten die Wahlmöglic­hkeit.

NRW-Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) will G 9 zum Schuljahr 2019/20 wiedereinf­ühren, aber die jetzigen Viertkläss­ler schon einbeziehe­n. Anlass für die Expertenan­hörung war ein Antrag der AfDFraktio­n, die eine Rückkehr schon ein Jahr früher fordert.

Die meisten Verbandsve­rtreter lehnten den AfD-Vorstoß ab. Gründlichk­eit müsse vor Schnelligk­eit gehen, sagte Martin Schenkelbe­rg vom Städtetag NRW. So müssten einige Kommunen erst einmal neue Schulen bauen.

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