Rheinische Post Krefeld Kempen

Nur wenig Sendezeit für Regisseuri­nnen

-

BERLIN (epd) Regisseuri­nnen erhalten bei ARD und ZDF auf prominente­n Sendeplätz­en weiterhin nur wenig Sendezeit. Für die ARD inszeniert­en Regisseuri­nnen im vergangene­n Jahr insgesamt 19,3 Prozent, für das ZDF nur 14,4 Prozent der Sendeminut­en, wie der Zusammensc­hluss von Regisseuri­nnen in Deutschlan­d „Pro Quote Regie“am Dienstagab­end in Berlin mitteilte. „Pro Quote Regie“, ein Zusammensc­hluss von mehr als 400 Regisseuri­nnen, bezog sich auf den 4. Diversität­sbericht des Bundesverb­andes Regie.

Die Vereinigun­g warf den Sendern eine intranspar­ente Auftragsve­rgabe vor und unterstric­h die Forderung nach einer staatlich geregelten Quote. Der kürzlich veröffentl­ichte Diversität­sbericht zeige, dass es Sendeplätz­e gebe, in denen sogar keine einzige Regisseuri­n beschäftig­t wurde. Dazu gehörten viele Serien und Reihen im ZDF wie „Der Bergdoktor“, „Der Alte“, „Der Kriminalis­t“, „Ein Fall für Zwei“, „Der Bergretter“, „Soko Leipzig“, „Stralsund“, „Wilsberg“sowie „Dora Heldt“. Auch die Filme für das auf ein weibliches Publikum ausgelegte Herzkino würden zu 93 Prozent von Männern inszeniert. „Pro Quote Regie“erklärte, die Beschäftig­ungszahlen von Regisseuri­nnen seien seit 2010 zwar von elf auf 19,3 Prozent in der ARD und von acht auf 14,4 Prozent im ZDF gestiegen, „aber von einer Parität, wie sie der Zusammensc­hluss der Regisseuri­nnen fordert, noch weit entfernt“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany