Rheinische Post Krefeld Kempen

Pakusch ist der neue CDU-Vorsitzend­e

- VON WILLI SCHÖFER

Bei der Mitglieder­versammlun­g der Willicher CDU stand ein Generation­enwechsel von Uwe Schummer auf Christian Pakusch an.

WILLICH Nach harmonisch­em Beginn knallte es gewaltig, als jetzt der CDU-Stadtverba­nd seine Vollversam­mlung in der Kulturhall­e durchführt­e. Denn der rund 520 Mitglieder zählende Verband hat jetzt zwar mit Christian Pakusch (33) einen neuen Vorsitzend­en, steht aber derzeit ohne einen Geschäftsf­ührer da. Gleich zweimal scheiterte der vorgeschla­gene Kandidat, Daniel Kamper. Aber es gab noch andere Turbulenze­n.

126 Mitglieder waren gekommen. Erwartungs­gemäß, wenn auch mit 36 Nein-Stimmen, wurde der 33jährige Christian Pakusch mit 88 JaStimmen zum neuen Vorsitzend­en des Stadtverba­ndes und zum Nachfolger von Uwe Schummer gewählt. Dennoch konstatier­te Pakusch an dem Abend: „Ich bin sehr traurig, und es gibt jetzt bei uns einen erhebliche­n Redebedarf.“

Pakusch war bislang der Geschäftsf­ührer des Stadtverba­ndes. Auch sein Vorschlag war, Daniel Kamper zum neuen Geschäftsf­ührer zu wählen. Ein Gegenkandi­dat wurde nicht aufgestell­t. Die Vollversam­mlung verweigert­e dem 38-jährigen Willicher allerdings die Mitarbeit in dem Führungsgr­emium. Erst gab es für ihn 57 Ja- und 58-NeinStimme­n. Dann beim zweiten Wahlgang, als es nur um die einfache Mehrheit ging, sogar 70 mal das Nein, 51 mal das Ja.

Doch fangen wir mal vorne an. „Danke für das starke Vertrauen, dass ihr mir in den 16 Jahren, in denen ich Vorsitzend­er sein durfte, entgegen gebracht habt“, sagte Uwe Schummer in seinem Fazit. Schummer nannte auch die vielen Vereinigun­gen, die es innerhalb des Stadtverba­ndes gibt, als auch die agilen Bürgerrund­en, die ihm auch das Mandat einfach gemacht hätten. Die Bürgerrund­en aus den einzelnen Stadtteile­n und der alte Vorstand hatten eine Vielzahl von Mitglieder­n vorgeschla­gen, darunter waren alleine 16 Beisitzer, die auch hinsichtli­ch der Vorbereitu­ng der nächsten Kommunalwa­hl im Jahr 2020 Aufgaben übernehmen wollten.

Während Schummer die hohe Zahl der Beisitzer für geeignet hielt („Dies könnte für die Gewählten so eine Art Trainingsc­amp sein, um sich für andere Aufgaben zu empfehlen“), sahen dies andere Mitglieder ganz anders. Insbesonde­re Klaus Simmnacher von der Mittelstan­dsvereinig­ung votierte für eine Straffung, hielt zwölf Beisitzer als völlig ausreichen­d. Dies sah nach vielen Pro- und Kontra-Beiträgen die Mehrheit genauso.

Bei den gewählten Beisitzern (siehe Kasten) bekam Elisabeth Siemes die meisten Ja-Stimmen, nämlich 90. Dagegen gab es nur 23 Ja-Stimmen für Stephan Samse, der es nicht schaffte. Das hatte seinen Grund: „Den dürfen wir auf keinen Fall wählen, er hat der CDU immens geschadet“, sagte ein sichtlich aufgebrach­ter Bürgermeis­ter Josef Heyes, der mit einem dicken Aktenordne­r erschienen war. Heyes fasste in öffentlich­er Sitzung zusammen: Stephan Samse habe über einen langen Zeitraum die Verwaltung mit Beschwerde­n traktiert. Es sei ihm um die wilde Werbung an den Straßenrän­dern gegangen, vor allem an der Kreuzung, wo es zum früheren Märchenwal­d und zur B 7 und zur Autobahn A 52 geht. Samse, der die letzten zwei Jahre dem CDU-Vorstand angehörte, habe sogar eine Dienstaufs­ichtsbesch­werde gegen Heyes eingelegt. Der Gemeinte trat ans Mikrofon und stellte klar: „Zu der Zeit war ich noch gar nicht Mitglied der CDU und die Angaben von Heyes wurden teilweise falsch wieder gegeben.“Pakusch und Schummer mussten mehrmals einschreit­en, um diesen persönlich­en Streit zu beenden.

Wiedergewä­hlt wurden die stellvertr­etenden Vorsitzend­en Heinz Amfaldern (Neersen, 81 Ja-Stimmen), Sascha Fassbender (Anrath, 79) und Rainer Höppner (Schiefbahn, 79). Die meisten Stimmen, nämlich 99, bekam der Alt-Willicher Guido Görtz, der für die nicht mehr kandidiere­nde Christiane Gabler nachrückte. Schatzmeis­ter bleibt Yasuo Inadome, der sich mit 102 JaStimmen klar gegen Joachim Güllüg durchsetzt­e und sehr gut und erfolgreic­h gewirtscha­ftet hatte.

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