Rheinische Post Krefeld Kempen

Politik beteiligt Bürger am Sicherheit­skonzept zur Terrorabwe­hr

- VON JOACHIM NIESSEN

Die Feuerwehr ist in der Lage, die Steuerung und Überwachun­g der 26 mobilen Poller rund um die Innenstadt zu übernehmen.

Es wird in Krefeld einen „Runden Tisch“zum Thema „Sicherheit in der City“geben. An dem werden neben Politik und Verwaltung auch Bürgervere­ine, Handel sowie Polizei und Feuerwehr sitzen. Darauf verständig­te sich der Ordnungs- und Sicherheit­sausschuss einstimmig in seiner jüngsten Sitzung. Vor allem CDU und FDP drängten auf zeitna- he Gespräche. „Für Januar soll die Verwaltung zu einer Sondersitz­ung des Ausschusse­s für Verwaltung, Vergabe, Ordnung und Sicherheit einladen, in der sich eingehend mit der Problemati­k beschäftig­t wird“, so CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Philibert Reuters.

Grundlage für die Planung soll die Vorlage der Verwaltung sein, die – bereits vor einem dreivierte­l Jahr angeforder­t – jetzt durch die Fach- abteilung erstellt worden ist. Hintergrun­d sind die weltweiten islamistis­ch motivierte­n Attentate in den vergangene­n Monaten, bei denen in Innenstädt­en Lkw eingesetzt wurden, um möglichst viele Menschen zu töten. Um die Krefelder City vor solchen Anschlägen zu sichern, hat die Verwaltung einen Plan erstellt, um die Fußgängerb­ereiche Friedrichs­traße/Hochstraße/ Neusser Straße zwischen der St.-Anton-Straße und dem Hansazentr­um durch 107 Poller zu schützen, 26 sollen versenkbar sein. Rund drei Millionen Euro werden dafür veranschla­gt, dazu kommen jährlich 250.000 Euro Betriebsko­sten. Die zentrale Steuerung der (videogeste­uerten) Anlage könnte die Leitstelle der Feuerwehr übernehmen. „Wir wären dazu in der Lage“, so Krefelds Feuerwehrc­hef Dietmar Meißner auf Anfrage unserer Redak- tion. Die versenkbar­en Poller müssten mit akustische­n und optischen Signalen ausgestatt­en werden. Dazu sind Kommunikat­ionssäulen mit Audiotaste vorgesehen.

Nicht nur mit Blick auf die Terrorabwe­hr könnte eine abgepoller­te Innenstadt sinnvoll sein. „Auch den Fahrern, die meinen, in der Fußgängerz­one parken zu müssen, wenn sie dort zum Essen gehen, wird durch eine solche Maßnahme ein Riegel vorgeschob­en“, so GrünenRats­herr Thorsten Hansen. „Das ist sinnvoll. Ob Poller dagegen das grundsätzl­iche Anschlagri­siko verringern, glaube ich jedoch nicht.“Bezüglich der Kosten forderte Stadtdirek­torin Beate Zielke, dass es durch Land und Bund eine „Mitfinanzi­erung“geben müsse. „Wir können allerdings nicht jede Lebenslage absichern“, so die Juristin. „Ein Restrisiko bleibt immer.“

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FOTO: JON Oberbürger­meister Meyer

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