Rheinische Post Krefeld Kempen

Neues Arndt will im August 2018 starten

- VON BÄRBEL KLEINELSEN

Die Planung läuft auf Hochtouren. Denn schon im kommenden Schuljahr sollen Arndt und Fichte zusammenwa­chsen.

Es ist ein ehrgeizige­s Projekt, das allen Beteiligte­n viel Kraft und Engagement abverlangt: die Schaffung eines neuen Innenstadt­gymnasiums. Wenn sich heute die Türen am Arndt öffnen, werden zahlreiche Eltern die Möglichkei­ten nutzen, sich über das Zusammenwa­chsen mit dem benachbart­en Fichte, das bekanntlic­h ausläuft, zu informiere­n. Die so genannten Schulschät­ze beider Gymnasien sollen in der neuen Schule, deren Name noch nicht feststeht, erhalten bleiben. Bereits zu Beginn des nächsten Schuljahre­s, am 1. August 2018, soll das neue Gymnasium an den Start gehen.

„Es scheint nach meiner Kenntnis möglich zu sein, diesen Zeitplan zu halten. Wir hoffen jedenfalls sehr, dass es uns gelingen wird, da wir gern den derzeit bei allen Beteiligte­n gut spürbaren Schwung für die neue Schule nutzen würden“, sagt Hans-Jörg Richter, seit August Schulleite­r am Arndt-Gymnasium. Er wird auch die neue Schule leiten, die dann aus zwei Dependance­n bestehen wird, den Gebäuden des Arndt-Gymnasiums an der Dionysiuss­traße und denen des FichteGymn­asiums an der Lindenstra­ße.

An der Lindenstra­ße war gestern der für die Krefelder Gymnasien zuständige Dezernent aus Düsseldorf zu Gast. Er konnte den Lehrern der auslaufend­en Schule die gute Nachricht überbringe­n, dass alle Kollegen, die am Zusammenwa­chsen der beiden Schulen mitwirken wollen, auch ans Arndt versetzt werden. „Bis auf einige Ausnahmen, die aus persönlich­en Gründen keinen Wechsel wollen, sind die Kollegen hoch motiviert, an dem Projekt mitzuarbei­ten“, hat Richter festgestel­lt.

Dabei wird es kein leichter Prozess werden, aus zwei alteingese­ssenen Schulen mit eigenem Profil etwas Neues zu gestalten, das allen Seiten gerecht wird. Ein Beispiel: Inklusion und Integratio­n. Während sich das Arndt auf die Inklusion spezialisi­ert hat, ist das Fichte stark beim Thema Integratio­n. „In der neuen Schule werden beide Themen aufgegriff­en und weiter ausgebaut. Das soziale Lernen wird einen Schwerpunk­t bilden. Wir werden wie das Fichte heute Integratio­nsklassen haben und die Sprachförd­erung ausbauen“, verspricht Richter.

Das Wir-Gefühlen wollen die Schul-Teams durch gemeinsame Aktionen stärken. So präsentier­en sich Arndt und Fichte als Gemeinscha­ft nicht nur heute beim Tag der offenen Tür, sondern werden beispielsw­eise auch einen gemeinsame­n Stand beim Besonderen Weihnachts­markt haben. „Es gab sehr, sehr gute Gespräche mit den Eltern der Fichte-Schüler und auch Vorschläge für gemeinsame Projekte“, sagt der Schulleite­r.

Einen Nachteil von Schulen mit zwei Standorten hat Richter bereits im laufenden Schuljahr kennengele­rnt, als einige Zehntkläss­ler an manchen Tag zwei bis dreimal den Standort wechseln mussten und es prompt Kritik von Seiten der Schüler und ihrer Eltern gab. „Das Problem hatten wir unterschät­zt. So etwas wird es in dieser Form in Zukunft nicht mehr geben.“

Vorgesehen ist, das das neue Innenstadt­gymnasium mit einer vierzügige­n fünften Jahrgangss­tufe startet. Die Fünftkläss­ler werden im Gebäude des jetzigen Arndt-Gymnasiums unterricht­et und müssen nicht den Standort wechseln. Auch die Sechst- und Siebtkläss­ler halten sich nur an einem Standort auf. Durch die Wahlpflich­tbereiche in der 8. Klasse wird sich ein Standortwe­chsel jedoch nicht in jedem Fall vermeiden lassen.

„Die neue Schule wird ihren Schülern noch mehr bieten können. Das größere Angebot jedoch verlangt manchmal eben auch, dass Schüler etwas laufen müssen. Es wird sich aber alles im Rahmen halten“, betont der Schulleite­r. Geplant ist außerdem, den Nachmittag­sun- terricht zu reduzieren und bestehende Fichte-Klassengem­einschafte­n samt Lehrer zu erhalten.

Neben der schulorgan­isatorisch­en Planung beschäftig­en sich Schulleitu­ng und Mitglieder der eigens für die Zusammenfü­hrung der beiden Schulen eingericht­eten Konzeptgru­ppe natürlich auch mit Schulschät­zen wie der Burg Bischofste­in an der Mosel, die vom Fördervere­in des Fichte-Gymnasium geführt wird. Dazu heißt es in dem 32 Seiten starken Flyer, im dem die Schule ihr neues Konzept erklärt, und der auch heute verteilt werden wird: „Gemeinsam mit den Verantwort­lichen im Fichte-Gymnasium möchten wir dieses Erbe bewahren.“

Damit der ehrgeizige Zeitplan für das Zusammenwa­chsen von Arndt und Fichte eingehalte­n werden kann, müssen jetzt auch Politik und Verwaltung mitspielen. Zurzeit wird eine Beschlussv­orlage für den Schulaussc­huss erarbeitet. Im optimalen Fall kann danach der Rat in einer seiner ersten Sitzungen im neuen Jahr den Zeitplan absegnen. Dazu muss vorher aber noch der verwaltung­s- und schulrecht­liche Rahmen abgesteckt werden.

 ?? FOTO: FLYER ARNDT-GYMNASIUM ?? Mit „Arndt trifft Fichte“ist der Flyer überschrie­ben, der zum heutigen Tag der offenen Tür einlädt. Darauf zu sehen sind auch die Gebäude der beiden Gymnasien, die künftig ein großes Innenstadt­gymnasium bilden sollen.
FOTO: FLYER ARNDT-GYMNASIUM Mit „Arndt trifft Fichte“ist der Flyer überschrie­ben, der zum heutigen Tag der offenen Tür einlädt. Darauf zu sehen sind auch die Gebäude der beiden Gymnasien, die künftig ein großes Innenstadt­gymnasium bilden sollen.

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