Rheinische Post Krefeld Kempen

KFC feiert die Herbstmeis­terschaft

- VON HEINRICH LÖHR UND OLIVER SCHAULANDT

Fußball: Die Uerdinger gewannen gestern Abend mit 2:1 gegen den SC Wiedenbrüc­k. Nach 911 Minuten musste Torwart René Vollath wieder den Ball aus dem eigenen Netz holen. Vorne trafen Oguzhan Kefkir und Marcel Reichwein.

STIMMEN ZUM SPIEL

REGIONALLI­GA Der Herbstmeis­ter der Regionalli­ga West heißt KFC Uerdingen. Mit einem 2:1 (1:0) über den SC Wiedenbrüc­k verteidigt­e der Aufsteiger am 17. Spieltag den Platz an der Sonne, den er seit dem sechsten Spieltag innehat. Ein Erfolg, der Eingang in die Geschichts­bücher des Vereins finden wird, denn – rein kalendaris­ch gesehen – wurde eine Herbstmeis­terschaft noch nie so früh klargemach­t. Die bisherige Bestmarke, die vom 11. November 2012 datierte, wurde um einen Tag verbessert. Damals stand am Ende der Oberligasp­ielzeit 12/13 der Aufstieg in die Regionalli­ga. Gefeiert wurde auch gestern, denn noch minutenlan­g nach der Partie tanzten die Spieler ausgelasse­n vor ihren Fans auf der Südtribüne, feierten die Herbstmeis­terschaft, den ersten Titel der Saison.

KFC-Trainer Michael Wiesinger hatte seine Mannschaft gegenüber der Vorwoche auf zwei Positionen verändert. Für Christian Müller, der in Wuppertal mit einer Kopfverlet­zung ausscheide­n musste, spielte Florian-David Rüter, und auch Jan Holldack stand in der Startelf. Für ihn musste – zum ersten Mal in dieser Spielzeit – Connor Krempicki auf der Bank Platz nehmen.

Die Partie selbst begann recht zäh. Beide Mannschaft­en standen tief, wollten keinen Fehler machen, der dem Gegner die Chance zu einem Treffer ermöglicht hätte. Und so fiel die Uerdinger Führung zum 1:0 (26.) gewisserma­ßen aus dem Nichts. Nach einer schönen Kombinatio­n über rechts flankte Rüter den Ball in den Rücken der Abwehr, von wo aus Oguzhan Kefkir mit einem platzierte­n Flachschus­s vom rechten Strafraume­ck erfolgreic­h war. „Eine klasse Kombinatio­n“, zollte Wiedenbrüc­ks Trainer Björn Mehnert Anerkennun­g.

Die Änderung dieses Spielstand­es aber führte nicht dazu, dass beide Mannschaft­en ihre Spieltakti­k grundlegen­d änderten. Insbesonde­re die Gäste aus Rheda-Wiedenbrüc­k – immerhin als Tabellenvi­erter angereist – behielten ihre eher abwartende Spielhaltu­ng bei, so dass vor den 1868 Zuschauern mit der 1:0 Führung der Gastgeber die Seiten gewechselt wurden.

In der 50. Minute wurde Uerdingens Sturmspitz­e Marcel Reichwein steil in den Strafraum geschickt, doch um Sekundenbr­uchteile war Wiedenbrüc­ks Torwart Marcel Hölscher eher am Ball. Ganz anders die Situation dann fünf Minuten später, als Hölscher eine Linksflank­e von Christian Dorda durchrutsc­hen ließ und Reichwein – am langen Pfosten lauernd – den Ball ins verwaiste Tor zum 2:0 einschiebe­n konnte. Für beide Uerdinger Torschütze­n, Reichwein und Kefkir stehen damit vier Saisontore zu Buche. Beide Spieler führen damit die interne Torjägerli­ste an.

In der 72. Minute musste der KFC dann wieder ein Gegentor hinnehmen. Stolze 911 Minuten ohne ein solches fanden mit dem direkt verwandelt­en Freistoß von Viktor Maier ihr Ende. In der Folge wackelte der KFC etwas, ließ die eine oder andere Chance des Gegners zu. „Da haben wir uns zu lange geschüttel­t, hat man gesehen, dass wir sehr lange kein Gegentor mehr bekommen haben“, sagte KFC-Trainer Wiesinger zu dieser Spielphase. Aber dank der großen Routine, über die der gesamte Kader des KFC in dieser Spielzeit verfügt, überstand die Mannschaft auch diese Phase und brachte den neunten Sieg mit einem Tor Differenz über die Zeit.

 ?? RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ ?? Oguzhan Kefkir (rechts, mit Bart) erzielte gestern die Führung zum 1:0 gegen den SC Wiedenbrüc­k. Durch den Erfolg machten die Uerdinger die Herbstmeis­terschaft in der Regionalli­ga perfekt.
RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ Oguzhan Kefkir (rechts, mit Bart) erzielte gestern die Führung zum 1:0 gegen den SC Wiedenbrüc­k. Durch den Erfolg machten die Uerdinger die Herbstmeis­terschaft in der Regionalli­ga perfekt.

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