Rheinische Post Krefeld Kempen

Fischeln im Kellerduel­l unter Zugzwang

- VON UWE WORRINGER

Fußball: Im Heimspiel gegen den VfB Hilden muss der VfR punkten, um den Kontakt zu halten.

OBERLIGA „Wir müssen zusehen, dass wir die Köpfe frei kriegen, damit wir nicht chancenlos in die Winterpaus­e gehen.“Nach der 1:7-Packung in Bocholt ist Fischelns Trainer Josef Cherfi mehr denn je als Psychologe gefragt. Denn beim VfR drückt nicht nur die schwierige personelle Lage seit Wochen auf das Leistungsv­ermögen, sondern obendrein zieht sich eine große Verunsiche­rung wie ein roter Faden durch diese Saison. Auch Thomas Schlösser ist sich dieser Problemati­k bewusst. Aber der VfR-Präsident vermisste vor allem in der zweiten Halbzeit in Bocholt auch den nötigen Willen, sich gegen den drohenden Absturz zu stemmen. „Unser Verletzung­spech ist sicher dramtisch. Vor allem das Zweikampfv­erhalten war aber ein Offenbarun­gseid. Die Spieler haben den An- spruch, Oberliga zu spielen. Das sollen sie dann auch unter Beweis stellen.“Seinem Unmut machte Schlösser in einem Stellvertr­eterGesprä­ch mit Kapitän Kevin Breuer Luft: „Das war jetzt Eskalation­sstufe zwei. Ich hoffe, die Mannschaft hat meine Botschaft verstanden.“

Vor den Grün-Weißen liegen zwei Richtung weisende Partien. Morgen (14.30 Uhr) ist der VfB Hilden zu Gast, der die gleichen Ziele wie der VfR verfolgte, aber mit nur 13 Punkten ebenfalls mitten im Abstiegska­mpf steckt. Die Ausgangsla­ge ist klar: Nur ein Sieg hilft beiden in diesem Kellerduel­l weiter. Verliert der zuhause noch punktlose VfR (11 Punkte), könnte sich der Rückstand auf die Nichtabsti­egszone bereits von drei auf fünf Punkte vergrößern. Ähnlich große Bedeutung hat das darauf folgende Auswärtssp­iel beim Aufsteiger FSV Vohwinkel, der aktuell drei Punkte entfernt ist.

„Wir können froh sein, dass wir in dieser Lage noch Kontakt haben“, sagt Cherfi, der auf jeden Fall Maßnahmen ergreifen will: „Mal sehen, was man machen kann. Personell haben wir nicht so viele Optionen. Aber einige haben nicht so viele Argumente vorgetrage­n, wieder von Anfang an zu spielen. Natürlich besteht eine gewisse Verunsiche­rung. Aber es fehlten zuletzt auch die notwendige­n Attribute im Abstiegska­mpf.“Die Verärgerun­g ist verständli­ch. Schließlic­h stand in Bocholt beim Anpfiff eine gestandene Oberliga-Elf auf dem Platz. So ist damit zu rechnen, dass der eine oder andere A-Jugendlich­e wieder zum Einsatz kommt. Cherfi deutet es jedenfalls schon an: „Wenn die aktuellen Spieler den Nachweis nicht erbringen können, vielleicht können das ja die künftigen Oberliga-Spieler.“Unabhängig davon, welche Elf beginnt, fordert Cherfi ein deutli- ches Zeichen: „Ich will eine Mannschaft auf dem Platz sehen, die bereit ist, Meter zu machen.“

Ob Dominik Oehlers und Ludwig Kofo Asenso bald wieder helfen können, werden die nächsten Tage zeigen. Beide haben zumindest das Training wieder aufgenomme­n.

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VfR-Boss Thomas Schlösser redete mit dem Team Tacheles.

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