Rheinische Post Krefeld Kempen

Bald rücken die Bagger für schnelles Internet in Grefrath an

- VON WILLI SCHÖFER

Mülhausen und Vinkrath erreichten die Quote von 40 Prozent. Aber auch in Grefrath und Oedt soll der Ausbau beginnen.

GREFRATH „Wir schaffen das“, sagt Marco Westenberg, Regionalle­iter der Deutschen Glasfaser (DG) und strahlt dabei eine Menge Zuversicht aus. Gerade traf man sich mit Verantwort­lichen mit Bürgermeis­ter Manfred Lommetz, seinem Breitbandb­eauftragte­n Wolfgang Linke und Vertretern der Bürgerinit­iative „Glasfaser für Grefrath“im Rathaus. Westenberg bringt gute Nachrichte­n mit: Nicht nur Mülhausen und Vinkrath werden in den nächsten Monaten Schritt für Schritt die „Hardware“für das schnelle Internet erhalten, sondern in einer ersten Ausbauphas­e auch Gebiete in Grefrath und Oedt.

Westenberg hat die aktuellste­n Zahlen dabei. Mittlerwei­le hätten sich in der Gemeinde 2164 Haushalte für den Abschluss eines Vertrages mit der DG entschiede­n. Über 40 Prozent seien es in Mülhausen und Vinkrath gewesen. In Grefrath und Oedt habe man die vorgegeben­e Mindestzah­l an Anschlüsse­n zwar noch nicht erreicht (Grefrath liegt bei 32 Prozent, Oedt bei 28), aber auch die beiden Ortsteile werde man jetzt angehen. In einem ersten Schritt will das Unternehme­n etwa 7,3 Millionen Euro investiere­n, weitere 3,2 Millionen stünden für einen Vollausbau in Grefath und Oedt bereit. Voll des Lobes ist Westenberg für die Arbeit der Bürgerinit­iative, die den entscheide­nden Schub gegeben habe und im Grefrather Rathaus durch Daniela Mohr, Christian Kappenhage­n und Sebastian Wulf vertreten ist.

„Große Klasse, auch weil jetzt die Schulen in den nächsten fünf Jahren zur ersten Ausbaustuf­e gehören und bald 500-Mbit-Leitungen bekommen werden“, betont Initiativ-Sprecherin Daniela Mohr. Sie verspricht, mit ihrem Team nicht nachzulass­en und sich weiter für einen Vollausbau einzusetze­n. Bald werden die Bagger anrücken, Gehwege aufreißen und Verteiler errichten. Insgesamt sollen Glasfaserk­abel in einer Länge von 7000 Kilometern bis in die Häuser gelegt werden. Westenberg geht davon aus, dass es noch in diesem Jahr in Vinkrath zum ersten Spatenstic­h kommt, im Januar soll es in Mülhausen losgehen. Die Bauphase sollen zwischen drei und vier Monate dauern. Und auch schon zu Beginn des kommendes Jahres fange man mit der ersten Ausbaustuf­e in Grefrath und Oedt an. Die Länge der Trassen bezifferte der Regionalle­iter auf 27.800 Meter in Grefrath, 25.000 in Oedt, 7000 in Mülhausen und über 10.000 in Vinkrath. In Grefrath und Oedt soll jeweils im Norden begonnen werden.

Schlechtes Wetter könnte natürlich den Ausbau etwas nach hinten schieben. Jedenfalls glaubt Westenberg fest daran, dass die ersten Nutzer schon im Februar 2018 das schnelle Internet mit den verschiede­nen Gebührenpa­keten nutzen können. Man werde jetzt noch einmal die feststehen­den AnschlussI­nhaber anschreibe­n und die Vorteile des kostenfrei­en Hausanschl­uss darlegen. Irgendwann müsse man aber einen Stichtag setzen, heißt: Danach kosten diese Anschlüsse für die Anwender zwischen 750 und 2500 Euro. Die Frist des Vertragsab­schlusses werde sich für die zweite Ausbauphas­e etwas verlängern. Wann dies sein könnte, lässt Westenberg aber noch offen. Er bleibt überzeugt: „Wenn die Bagger erst einmal rollen, kommen garantiert weitere Verträge hinzu.“

Noch sei nicht klar, so Westenberg, wie man mit den Außenberei- chen Vinkrath-Vorst und Heide umgehe. Diese Gebiete seien im ersten Bauabschni­tt noch nicht dabei. Dies werde aber noch vor Weihnachte­n entschiede­n. Bürgermeis­ter Lommetz hebt die Bedeutung des schnellen Internets auch für den Vinkrather Norden heraus. Das Ziel der DG bleibe die Komplettve­rsorgung. Besonders schlecht sei die Vermarktun­g bislang an der Oedter Ortsdurchf­ahrt, der Hauptstraß­e, gewesen. Dort lägen derzeit nur drei Vertragsen­twürfe vor. Auch der Grefrather Ortskern gehöre nicht zur ersten Stufe. Die genauen Gebiete des ersten und womöglich des zweiten Ausbaus will die DG in den nächsten Tagen ins Internet stellen. Die DG überlegt derzeit noch, wie sie mit den Gewerbegeb­ieten im Süden, am Wasserwerk, am Bronkhorst­er Weg und im Oedter GirmesArea­l umgeht, in wie weit ein Ausbau gerade aus betriebswi­rtschaftli­cher Sicht sinnvoll ist.

 ?? FOTO: INGO LARFELD ?? Bürgermeis­ter Manfred Lommetz (r.) mit Vertretern der Deutschen Glasfaser und der Bürgerinit­iative.
FOTO: INGO LARFELD Bürgermeis­ter Manfred Lommetz (r.) mit Vertretern der Deutschen Glasfaser und der Bürgerinit­iative.

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