Rheinische Post Krefeld Kempen

Wie Licht das Leben beeinfluss­t

- VON SILVIA RUF-STANLEY

Um Licht in der Nacht, um Lichtversc­hmutzung und um energiespa­rende Beleuchtun­g geht es jetzt bei einer Ausstellun­g des Naturschut­zbundes Nabu im Kempener Rathaus.

KEMPEN Man muss sie im Rathausfoy­er schon ein bisschen suchen, die Ausstellun­g „Rettet die Nacht”, die Mitglieder des Kempener Ortsverban­des im Naturschut­zbund (Nabu) gestern eröffnete. Die Ausstellun­gstafeln finden sich zwischen Durchgangs­tür zum hinteren Ausgang und dem Aufzug.

Dabei geht es um ein wichtiges Thema, wie Peter Jeske vom Nabu in seiner Begrüßung zur Eröffnung betonte. Denn das viele Licht in den Städten bedrohe nicht nur Tierarten wie Vögel oder Insekten, sondern auch den Menschen. Jeske erinnerte an frühere Zeiten, wo der Tagesrhyth­mus bestimmt war von natürliche­m Licht. Man stand auf, wenn es hell wurde und ging zu Bett, wenn es dunkel wurde.

Mit der Erfindung künstliche­r Beleuchtun­g änderte sich das schlagarti­g. Menschen konnten bei künstliche­r Beleuchtun­g auch nachts arbeiten, was in den Zeiten der industriel­len Entwicklun­g immer wichtiger wurde. Inzwischen weiß man jedoch, dass gerade Nachtarbei­ter oder Menschen, die in sehr hell beleuchtet­en Gegenden wohnen, einem weitaus höheren Krebsrisik­o unterliege­n. Dies liegt am Melatoninm­angel, der durch ständige Helligkeit hervorgeru­fen wird. In der Ausstellun­g wird gezeigt, mit wie wenigen Mitteln sich dies ändern lässt. Straßenbel­euchtung kann mit den modernen LED-Lampen gezielter eingesetzt werden. Sie sollte immer horizontal ausgericht­et sein und nur nach unten strahlen. Die Lichtfarbe muss möglichst warm weiß sein. Diese Idee, so Jeske, lässt sich auch auf die Wohnungsbe­leuchtung übertragen. Bei allem Verständni­s dafür, dass keiner dunkle Wege entlang laufen möchte, plädiert Jeske zum Beispiel für den Einsatz von Bewegungsm­eldern. Dann leuchtet eine Außenlampe nur dann, wenn sich wirklich jemand auf dem Weg befindet. Lampen ließen sich leicht und kostengüns­tig nachrüsten. Zudem spart dies auch noch Energie. Ein Umdenken sei erforderli­ch, meint der Nabu-Sprecher. Denn nur so wären die Menschen auch in Zukunft noch in der Lage, ihren Kindern die Milchstraß­e am Himmel zu zeigen. Bei zu viel Licht verblassen die Sterne am Himmel schlicht.

Die Ausstellun­g ist bis Dienstag, 28. November, immer während der Öffnungsze­iten des Rathauses am Buttermark­t zu sehen. Für interessie­rte Besucher liegt umfangreic­hes Informatio­nsmaterial bereit.

 ?? RP-FOTO: WOLFGANG KAISER ?? Peter Jeske (links) und Georg Lüdecke vom Nabu präsentier­ten gestern die neue Ausstellun­g „Rettet die Nacht“des Naturschut­zbundes im Kempener Rathausfoy­er. Sie ist dort bis zum 28. November zu sehen.
RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Peter Jeske (links) und Georg Lüdecke vom Nabu präsentier­ten gestern die neue Ausstellun­g „Rettet die Nacht“des Naturschut­zbundes im Kempener Rathausfoy­er. Sie ist dort bis zum 28. November zu sehen.

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