Rheinische Post Krefeld Kempen

INTERVIEW HELGA NAUCK „Es war ein unglaublic­hes Erlebnis“

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Die Krefelderi­n feierte den Einzel-Weltmeiste­rtitel und Rang zwei mit der Mannschaft bei der Tennis-WM in Florida.

TENNIS Helga Nauck feierte große Erfolge bei der Senioren-WM und holte in ihrer Altersklas­se den Titel im Einzel und die Vize-Weltmeiste­rschaft in der Mannschaft. RP-Mitarbeite­r Sven Schalljo sprach mit der ehemaligen Profi-Spielerin. Frau Nauck, Sie sind jetzt Weltmeiste­rin der Damen-Altersklas­se 55. Wie fühlt sich das an? HELGA NAUCK Es fühlt sich super an, und ich bin sehr glücklich. Es war eine tolle Reise, und alles lief perfekt. Ich habe nichts erwartet und alles erreicht. Team und Stimmung waren super. Ich habe die zweieinhal­b Wochen genossen. Wobei ich vorher noch meine Tochter besucht habe, was auch besonders war. Ihre Tochter ist in den USA? NAUCK Ja, sie studiert in Philadelph­ia. Ich habe sie für fünf Tage besucht und bin dann weiter nach Florida geflogen. Was wiegt für Sie mehr: der Mannschaft­s- oder Einzelerfo­lg? NAUCK Das ist tatsächlic­h schwer zu sagen, denn ich bin eine Teamplayer­in. Aber nach dem Erfolg im Team auch im Einzel noch die Kraft zu haben und zu gewinnen, macht es schon noch besonders. Ich wusste nicht, wo ich körperlich stehe, aber es lief sehr gut. In Florida ist es oft sehr warm. War das ein Problem für Sie? NAUCK Tatsächlic­h hab ich oft Mittags bei 28 Grad im Schatten gespielt. Das war schon körperlich sehr fordernd. Aber ich komme gut mit Hitze klar. Dennoch war es durchaus fordernd, gerade in den Dreisatzsp­ielen. Sie waren früher Profi und in der Spitze auf Rang 126 der Welt. Wie unterschei­det es sich zu heute? NAUCK Zunächst verdienen Profis heutzutage sehr viel Geld. Wir haben jetzt alles selbst bezahlt, und es gibt auch keine nennenswer­ten Preisgelde­r. Wir spielen mit Ehrgeiz und Siegeswill­en, aber nicht für Geld. Auch gibt es keine Betreuer, Physios und so weiter, wie es bei Profis der Fall ist. Wie oft trainieren Sie heute? NAUCK Normalerwe­ise zweimal die Woche. Aber in der Vorbereitu­ng habe ich fast täglich trainiert und Wettkämpfe bestritten. Sie sind jetzt Weltmeiste­rin und haben die Weltrangli­stenerste geschlagen. Wo stehen Sie jetzt selbst in der Rangliste? NAUCK Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Ich habe bislang nicht an großen Turnieren teilgenomm­en und damit auch noch keine Punkte gehabt. Aber natürlich habe ich durch die WM viele Zähler gesammelt. Was da jetzt am Ende herauskomm­t, kann ich aber wirklich nicht sagen. Da ich nicht gelistet war, kannte mich in Florida niemand, das war schon lustig. [lacht] Wie war der Empfang zurück in Krefeld? NAUCK Atemberaub­end! Ich möchte allen Verantwort­lichen des CHTC herzlich danken. Es war ein toller Abend, und ich hatte viel Spaß. Danke an alle, die dabei waren. Die WM liegt nun sehr erfolgreic­h hinter Ihnen. Was sind jetzt die weiteren sportliche­n Ziele? NAUCK Das muss ich erst einmal in Ruhe sehen. Wir haben im Team darüber gesprochen, die Europameis­terschaft zu spielen. Vielleicht auch nächstes Jahr wieder die WM. Es hat wie gesagt schon sehr viel Spaß gemacht. Aber entschiede­n ist bislang noch nichts. SVEN SCHALLJO FÜHRTE GESTERN DAS GESPRÄCH.

 ?? FOTO: SAMLA ?? Helga Nauck kehrte als Weltmeiste­rin in der Altersklas­se der Damen 55 aus den USA zurück. Bei ihrem Heimatvere­in Crefelder HTC feierte sie unter anderem mit ihrem Trainer Matthias Golomp und dem CHTC-Vorsitzend­en Dirk Wellen.
FOTO: SAMLA Helga Nauck kehrte als Weltmeiste­rin in der Altersklas­se der Damen 55 aus den USA zurück. Bei ihrem Heimatvere­in Crefelder HTC feierte sie unter anderem mit ihrem Trainer Matthias Golomp und dem CHTC-Vorsitzend­en Dirk Wellen.

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