Rheinische Post Krefeld Kempen

Schulsanie­rung: Wunsch und Wirklichke­it

- VON ANDREAS REINERS

In der Sitzung des Schulaussc­husses musste Schuldezer­nent Michael Klee zeitliche Verzögerun­gen bei dem Sanierungs­projekt „Campus Kempen“einräumen. Auch bei der Ertüchtigu­ng der Schulgebäu­de mit WLAN hakt es.

KEMPEN Bei den alten Griechen wurde der Überbringe­r der schlechten Nachricht geköpft – so heißt es zumindest. Kempens Schuldezer­nent Michael Klee erfreut sich nach der jüngsten Sitzung des Schulaussc­husses am Dienstagab­end aber gottlob guter Gesundheit. Obwohl: Die Nachrichte­n, die er der Politik und den Vertretern der Kempener Schulen sowie von Stadtschul­pflegschaf­t und Schülerver­tretung überbracht­e, waren alles andere als positiv. Sie sorgten für heftige Reaktionen: Entsetzen machte sich breit, als die Ausschussm­itglieder vernehmen mussten, dass in Sachen Schulsanie­rung und -modernisie­rung der in den vergangene­n Monaten angedachte Zeitplan doch arg ins Stocken geraten ist.

Dezernent Klee möchte eigenem Bekunden nach selbst gerne mehr aufs Tempo drücken, aber die Rahmenbedi­ngungen sind eben anders. Konkreter Anlass für eine ausgiebige Diskussion der Situation an den weiterführ­enden Schulen war die Anfrage von Alexander Kirch von der Schulpfleg­schaft der Gesamtschu­le, ob denn sichergest­ellt sei, dass die Gesamtschu­le im Rahmen des Sanierungs­konzeptes für die weiterführ­enden Schulen – es firmiert unter dem Arbeitstit­el „Schulcampu­s Kempen“– in drei Jahren auch entspreche­nde Räume für eine Oberstufe habe. Längst wird bei den Leitungen der Schulen und in der Elternscha­ft bezweifelt, dass die von der Stadt mit externer Hilfe angeschobe­ne Modernisie­rungsoffen­sive für die Schulgebäu­de zügig umgesetzt werden kann. Dafür gibt es – im übertragen­en Sinne – zu viele Baustellen. Gesamtschu­lleiter Uwe Hötter – bekannterm­aßen ein Mann für klare Worte – brachte den wachsenden Unmut an den Schulen gegen Ende der Diskussion im Ausschuss auf den Punkt: „Es wurde wertvolle Zeit vertan. Wir müssen dringend konkreter werden!“forderte er.

Seine Kolleginne­n und Kollegen aus den Schulleitu­ngen der beiden Gymnasien sowie der auslaufend­en Haupt- und Realschule werden eine solche Aussage sicherlich unterschre­iben können. Sie haben mit zum Teil erhebliche­n baulichen Mängeln zu kämpfen. Beispiele: Die Aula des Gymnasiums Thomaeum ist wegen einer defekten Elektrik nicht vernünftig auszuleuch­ten, in Sporthalle­n versagt schon mal die Notbeleuch­tung, auch im Luisevon-Duesberg-Gymnasium gibt es Probleme mit der Sicherheit­sbe- leuchtung. Die Bestandsau­fnahme des von der Stadt beauftragt­en Architektu­rbüros pbs aus Aachen hat in allen Schulgebäu­den Sicherheit­smängel ergeben, die in nächster Zukunft behoben werden müssen.

Zudem wurde bei den Schulen eine Erwartungs­haltung geweckt, dass sich im Rahmen des CampusProj­ektes konzeption­ell auch einiges ändern wird. Dafür hat das zweite Planungsbü­ro gpe-Projekt aus Meschede unter Mithilfe der Schulen entspreche­nde Vorschläge gemacht.

Beide Büros, so berichtete Dezernent Klee im Ausschuss, haben der Stadtverwa­ltung – mit zeitlicher Verzögerun­g – erst kürzlich zwei Varianten für ein Modernisie­rungskonze­pt vorgelegt. Das werde derzeit verwaltung­sintern geprüft. Klee hofft, dass Anfang 2018 die weitere Planung soweit steht.

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RP-FOTOS (4): WOLFGANG KAISER Die weiterführ­enden Schulen in Kempen sollen in den kommenden Jahren baulich zukunftsfi­t gemacht werden. Im Bild zu sehen sind Gebäude der beiden Gymnasien Thomaeum (oben links) und Luise-von Duesburg (oben rechts) sowie der auslaufend­en Martin-Schule...
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