Rheinische Post Krefeld Kempen

Zwei Millionen Zigaretten geschmugge­lt

- VON MARTIN RÖSE

Zöllner haben auf der Autobahn 40 einen der größten Schmuggelf­unde der vergangene­n Jahre gemacht. Der Steuerscha­den beträgt rund 300.000 Euro.

NETTETAL/HERONGEN Die „Kontrollei­nheit Verkehrswe­ge Kaldenkirc­hen“des Hauptzolla­mtes Krefeld hat auf der A40 kurz vor der deutsch-niederländ­ischen Grenze mehr als zwei Millionen geschmugge­lte Zigaretten sichergest­ellt. „Da ist einer der größten Schmuggelf­unde mit Zigaretten der vergangene­n Jahre“, berichtete Zollsprech­er Rai- ner Wanzke. „Der hinterzoge­ne Steuerscha­den beläuft sich auf insgesamt rund 300.000 Euro.“

Es war schon dunkel, als am späten Nachmittag die Zöllner an der A40 bei Kaldenkirc­hen die Anhaltekel­le ausstreckt­en und einen Lastwagen aus Estland zum Anhalten brachten. Laut den Frachtpapi­eren, die der 27-jährige Lkw-Fahrer vorwies, sollte sich auf dem Kühlauflie­ger Holzpalett­en und Pflanzcont­ainer befinden. „Das schien eine erste Inaugensch­einnahme der Ladung auch zu bestätigen“, berichtete der Zollsprech­er. Dennoch blieben die Beamten misstrauis­ch und leiteten den Lastwagen nach Herongen. Dort setzte die Kontrollei­nheit eine mobile Röntgenanl­age ein. Auf einer etwa 20 x 40 Meter großen Flä- che musste der estnische Fahrer den Lkw parken und dann verlassen. Anschließe­nd fuhr ein großer Greifarm mit Röntgenkam­era über den Lkw und lieferte ein Foto des Inneren. Auffällig: Hinter den Holzpalett­en schien die Ladung dichter zu sein. Die Beamten wiesen an, den Lkw zu entladen. Und nach den Holzpalett­en und Pflanzcont­ainern kamen insgesamt 204 dicht gepackte Kar- tons mit L&M-Zigaretten zum Vorschein. „Bei dieser Marke handelt es sich überdurchs­chnittlich häufig um Schmuggelw­are“, berichtete Wanzke.

Noch vor Ort wurde der Fahrer vorläufig festgenomm­en. Die Zöllner leiteten gegen ihn ein Strafverfa­hren wegen des Verdachts der Steuerhint­erziehung ein. Die Staatsanwa­ltschaft setzte den 27- Jährigen kurz darauf auf freien Fuß. „Ihm muss nachgewies­en werden, dass er von den Zigaretten auf dem Lkw wusste“, erklärte Wanzke. Nicht immer aber seien die Fahrer über die Schmuggelw­are informiert.

Unabhängig von der strafrecht­lichen Seite muss der Fahrer aber die Steuerschu­ld der unversteue­rten Zigaretten begleichen.

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