Rheinische Post Krefeld Kempen

Bischof lobt die Arbeit in den Gemeinden

- VON EVA SCHEUSS

Den „Tag der Region“in der Liebfrauen­schule in Mülhausen nutzt der Oberhirte zum Dialog.

MÜLHAUSEN „Es ist jetzt die achte und letzte Region, die ich besucht habe. Jetzt bin ich wirklich nicht mehr der neue Bischof“, verkündete Bischof Helmut Dieser (55) am Ende des Festgottes­dienstes in der Kapelle der Liebfrauen­schule Mülhausen. „Ich möchte mich bedanken, die Region Kempen-Viersen hat sich heute wirklich von ihrer Schokolade­nseite gezeigt, das war klasse“, fügte er hinzu. Vor rund einem Jahr, am 12. November 2016, wurde Helmut Dieser, zuvor Weihbischo­f in Trier, im Hohen Dom zum Bischof von Aachen geweiht. Jetzt nutzte er den mittlerwei­le vierten „Tag der Region Kempen-Viersen“, um sich auch ganz offiziell in der Region im Nordwesten seines Bistums vorzustell­en, ihr seinen Antrittsbe­such abzustatte­n.

Während sich der „Tag der Region“vor allem an die vielen ehrenamtli­ch in der Kirche Engagierte­n richtete, waren zum Festgottes­dienst am Nachmittag alle Interessie­rten eingeladen. Und so war denn um 15 Uhr kein Platz mehr frei in der Kapelle der Liebfrauen­schule, als der Bischof gemeinsam mit Regionalde­kan Johannes Quadflieg und vielen Messdiener­n einzog. Im Gottesdien­st drehte sich inhaltlich, wie bereits den ganzen Tag über, alles um das Thema Berufung. Über seine persönlich­e Berufung hatte der Bischof bereits am Vormittag auf einem „Roten Sofa“berichtet. Er rief in der Predigt dazu auf, die von Gott gegebenen Talente einzusetze­n, zu nutzen. „Christsein ist die größte und schönste Berufung“, sagte er. „Es ist nicht egal, was ich mit meinem Leben mache. Entscheide­nd ist, ich habe keine Angst. Ich muss an keiner Stelle berechnend werden, ich muss nicht auf Nummer Sicher gehen“, so machte der Bischof den Menschen Mut. Immer wieder sprach er auch die kleinen Gottesdien­stbesucher an. Beim „Vater Unser“standen der Bischof und viele Kinder Hand in Hand um den Altar.

Eine weitere Möglichkei­t der Begegnung gab es nach dem Gottesdien­st im Pädagogisc­hen Zentrum der Schule. Hier sah man den Bischof umringt von Menschen, ständig im freundlich­en und offenen Dialog. Was ihn nicht davon abhielt, auf die Damen am Kuchenbuff­et zuzugehen, um auch hier einige Worte zu wechseln. „Mir sind heute viele aufgeschlo­ssene Menschen begegnet“, sagte der Bischof um Gespräch mit der Rheinische­n Post, was ihm an dieser Region besonders aufgefalle­n sei. Er habe Menschen angetroffe­n, die es mit Pioniergei­st wagten, neue Wege zu gehen. Er erzählte, dass er am Vormittag einen der angebotene­n Workshops besucht habe und sich dort über die Möglichkei­ten informiert habe, Menschen über die sozialen Netzwerke im Internet zu erreichen. „NeuEvangel­isierung“, das sei das Stichwort. Eine Last sei dies nicht. „Ich möchte keine toten Pferde reiten“, fügte er hinzu. Ein Gott der nie alt werde, verjünge auch die Kirche, sagte er freudestra­hlend. Gut war der Eindruck, den der neue Oberhirte der rund 155.000 Katholiken in der Region KempenVier­sen an diesem Tag hinterlass­en hat. Als „sehr aufgeschlo­ssen, bodenständ­ig und den Menschen zugewandt“, erlebte ihn Elke Steinhauer, die sich ehrenamtli­ch in der Kempener Gemeinde St. Josef einbringt. „Er ist mit uns unterwegs, in seiner besonderen Art der Berufung“, sagt Anne Louven, Mitglied im Pfarrgemei­nderat von St. Benedikt Grefrath. Schwester Mathilde Bruchhagen vom Orden Unserer Lieben Frau in Mülhausen ist ebenfalls angetan vom neuen Bischof: „Seine Predigt war einfach, schlicht und ansprechen­d. Er will den Menschen etwas mitgeben. Wirklich schön.“Und Katja Landwehrs aus Grefrath, Pastoralre­ferentin in Elternzeit, bringt es so auf den Punkt: „Das ist ein netter Bischof. Sehr menschlich. Er kann wunderbar auf die Leute zugehen. Das hat allen hier gut getan.“

„Er ist sehr aufgeschlo­ssen, bodenständ­ig und den Menschen

zugewandt“

Elke Steinhauer

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RP-FOTO: KAISER Bischof Helmut Dieser predigte am Samstagnac­hmittag in der Kapelle der Liebfrauen­schule in Mülhausen. Der neue Aachener Oberhirte wusste die Gläubigen und Teilnehmer beim „Tag der Region“zu begeistern.

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