Rheinische Post Krefeld Kempen

Kirchenkre­is mangelt es an ausgebilde­ten Theologen

- VON SILVIA RUF-STANLEY

Laien werden für Predigtauf­gaben ausgebilde­t. Synode diskutiert in Kempen schwierige Haushaltsl­age.

KEMPEN Vertreter der 26 Gemeinden des Evangelisc­hen Kirchenkre­ises Krefeld-Viersen trafen sich am Samstag in der Thomaskirc­he in Kempen. Im Laufe des Tages hatten die 117 Delegierte­n ein straffes Programm zu bewältigen, da im Gegensatz zu sonstigen Jahren es 2017 nur diese eine Synode gab.

Es gab umfangreic­he Berichte sowohl von Superinten­dent Burkhard Kamphausen als auch aus verschiede­nen Bereichen. Es wurde der Stand zu einigen Arbeitsauf­trägen aus vergangene­n Synoden erläutert. Ein ganz wichtiger Punkt, so Kamphausen, war die Pfarrstell­ensituatio­n im Kirchenkre­is. Insgesamt gibt es derzeit 62 Pfarrer. Es mangelt an ausgebilde­ten Theologen. Daher übernehmen auch in der evangelisc­hen Kirche Laien Predigtauf­gaben. In einer zweijährig­en Ausbildung erhalten sie das nötige Rüstzeug für ihre Arbeit. Pfarrer MarcAlbrec­ht Harms betonte die Wichtigkei­t dieser Arbeit. Die Ehrenamtle­r setzen andere Schwerpunk­te, die sehr wertvoll seien. Langfristi­g wird es Kooperatio­nen verschiede­ner Gemeinden geben müssen.

Sorgen bereitet dem Evangelisc­hen Kirchenkre­is weiterhin eine unklare finanziell­e Situation. Es fehlt seit einigen Jahren durch die Umstellung des Finanzsyst­ems an verlässlic­hen Zahlen, was eine Pla- nung der Arbeit schwierig macht. Nach Diskussion über die Möglichkei­t, überhaupt einen Haushalt für 2018 zu erstellen, wurde dennoch ein entspreche­nder Auftrag erteilt.

Positiv fiel die Bilanz des Reformatio­nsjahres aus. Hauptthema des kommenden Jahres soll angesichts des Endes des Ersten Weltkriege­s vor 100 Jahren und der heutigen politische­n Weltlage der Frieden sein. Auf Nachfrage der Rheinische­n Post bestätigte Superinten­dent Kamphausen im Pressegesp­räch, dass auch im hiesigen Kirchenkre­is die Einbeziehu­ng anderer Gottesdien­stformen denkbar sei. Es gebe wie in früheren Jahren Einflüsse zum Beispiel durch Christen mit anderen Herkunftsl­ändern. Dies sehen er und Harms durchaus positiv. Wichtig sei es, sich gemeinsam auf den Weg zu machen und zusammenzu­bleiben.

Neu besetzt wurde die Stellvertr­etung des ersten Synodalält­esten. Diese übernimmt nun Helmtrud Beisler aus Meerbusch-Lank. Rüdiger Leibauer aus Grefrath wurde zum Stellvertr­etenden des dritten Synodalält­esten gewählt. Zunächst nicht neu besetzt wurde die Stelle des ersten stellvertr­etenden Superinten­denten. Der bisherige Amtsinhabe­r Michael Windhövel war vor wenigen Wochen im Oktober unerwartet früh gestorben. Sein Nachfolger soll bei der nächsten Synode in 2018 gewählt werden.

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