Rheinische Post Krefeld Kempen

Minderheit­sregierung weiter im Gespräch

- VON DANIELA BUSCHKAMP

Die Grünen im Kreis Viersen lehnen Neuwahlen ab.

KREIS VIERSEN Nach dem Scheitern der Sondierung­sgespräche zur Jamaika-Koalition sehen auch die Bündnisgrü­nen im Kreis Viersen einer Minderheit­sregierung in Berlin gelassen entgegen. Dies erklärten Jürgen Heinen und Maria Dittrich, die beiden Sprecher der Grünen im Kreis Viersen, gestern. In der gestrigen Ausgabe war irrtümlich René Bongartz, Fraktionsv­orsitzende­r der Grünen in Brüggen, als KreisSprec­her genannt worden.

„Eine Minderheit­sregierung ist eine durchaus adäquate demokratis­che Regierungs­form“, sagte Jürgen Heinen. Auch wenn dies bedeute, dass das Regieren unter Umständen schwierige­r werde und dass es bei Entscheidu­ngen wechselnde Mehrheiten geben würde. „Wir sind der festen Überzeugun­g, dass alles versucht werden sollte, damit es nicht zu Neuwahlen kommt“, sagte Dit- trich. Zumal die bisherigen Umfragen zeigen würden, dass es keine erhebliche Bewegung bei den Ergebnisse­n geben würde. Die Kreis-Grünen würden zudem die Initiative des Bundespräs­identen Franz Walter Steinmeier begrüßen, noch mal mit Vertretern von CDU/CSU, FDP und Grünen zu sprechen.

Kay Gottschalk, Bundestags­abgeordnet­er für die AfD, tippt bei der zukünftige­n Regierung auf eine „Minderheit­sregierung aus CDU/ CSU und Grünen“. Auch eine erneute Große Koalition sei für ihn denkbar, wenn sich die SPD doch noch dazu entscheide, erklärte Gottschalk gestern. Neuwahlen, die mindestens hundert Millionen Euro kosten würde, lehnt Gottschalk ab: „Das kann es nicht sein.“

In diesem Fall geht er von einem guten Ergebnis für seine Partei aus – trotz der Querelen um etwa Frauke Petry: „Die AfD hat viele sehr gute Leute.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany