Rheinische Post Krefeld Kempen

Klein und Pätzold ein ideales Gespann

- VON H.-G. SCHOOFS UND JOSEF HERMANNS

Eishockey: Die beiden Torhüter der Pinguine haben kein Problem damit, wenn sie mal nicht zum Einsatz kommen. Von den derzeit verletzten Spielern hofft Martin Schymainsk­i morgen beim Spiel in Iserlohn auf ein Comeback.

DEL Wenn ein neuer Torhüter nur einmal für 30 Minuten mit dem kompletten Team trainieren konnte und nur wenige Stunden später in einem Heimspiel ein tadelloses Debüt feiert, dann ist das ein deutliches Zeichen für eine richtige Personalen­tscheidung der Verantwort­lichen. Es war schon beeindruck­end, wie Dimitri Pätzold trotz seiner großen Erfahrung am Dienstagab­end im Duell mit den Nürnberg Ice Tigers seinem Team in den 65 Minuten den einen Punkt rettete. Entspreche­nd groß war hinterher die Erleichter­ung im Lager der Schwarz-Gelben. „Dimitri tut uns sehr gut und gibt uns noch mehr Tiefe im Kader“, sagte Marcel Müller, der bei der 1:2-Niederlage nach Penaltysch­ießen den einzigen Krefelder Treffer erzielte.

Über Tiefe im Kader verfügen die Pinguine wahrlich genug. 31 der 32 erlaubten Lizenzen sind vergeben, so viele wie noch nie in der Krefelder DEL-Geschichte. Aber diese Tiefe war bisher auch noch nicht so dringend erforderli­ch. Aufgrund des engen Spielplans und des großen Verletzung­spechs hatten die Verantwort­lichen auch gar keine andere Möglichkei­t, wenn sie das erklärte Saisonziel nicht aus den Augen verlieren wollen. Dass mit dem neuformier­ten Team aus den vergangene­n vier Spielen gegen Top-Teams vier Punkte zu Buche stehen, ist zweifelsoh­ne eine erfreulich­e Bilanz. „Das war gegen vier hochkaräti­ge Gegner ein hartes Stück Arbeit. Der eine Punkt heute kann in der Endabrechn­ung sehr wertvoll sein“, sagte Matt MacKay am Dienstag.

An diesem einen Zähler besitzt Dimitri Pätzold einen großen Anteil. Mit der Ruhe und der Sicherheit, die er auch noch nach fünfwöchig­er Wettkampfp­ause ausstrahlt­e, steck- te er seine Vorderleut­e an. Der 34Jährige, der immer seine linke Kufe zuerst unterschna­llt, ist froh, dass der Wechsel nach Krefeld geklappt hat: „Als in Straubing MacIntyre verpflicht­et wurde, stand für mich fest, dass ich wechseln will. Ich hatte schon länger Kontakt mit Krefeld. Am Samstag war die Sache dann perfekt.“Seine Familie bleibt in Erding wohnen: „Meine beiden Kinder sind noch im Kindergart­en und werden mich aber ab und zu besuchen.“Da vielleicht bis zum Jahreswech­sel an ein Comeback von der eigentlich­en Nummer 1 Andrew Engelage nicht zu denken ist, der jetzt schon fast fünf Wochen pausiert, muss das Gespann Klein/Pätzold die Kohlen vorerst alleine aus dem Feuer holen. „Das war sicherlich die richtige Entscheidu­ng der Verantwort­lichen, Dimitri zu verpflicht­en. Wir haben schließlic­h einen straffen Spielplan. Wir sind jetzt zu zweit und ich denke, dass wir beide ausreichen­d Spielpraxi­s erhalten werden“, sagte Patrick Klein am Dienstag nach dem Spiel. Seine muskulären Probleme aufgrund seines gro- ßen Flüssigkei­tsverluste­s sind kein Thema mehr. „Inzwischen haben wir das gut im Griff“, sagte Klein bereits nach dem Heimspiel gegen Mannheim. Trotzdem wird er froh sein, dass er künftig mal eine Pause bekommen kann, ohne das die Mannschaft geschwächt wird. Und Pätzold weiß, dass er nicht dauerhaft auf der Bank schmoren muss, wenn Klein weiter so gute Leistungen abliefert wie bisher.

Nachdem die Mannschaft gestern einen freien Tag genießen konnte, beginnt heute die Vorbereitu­ng auf den nächsten Kraftakt mit drei Spielen (Iserlohn, Augsburg und DEG) innerhalb von nur fünf Tagen. Gut möglich, dass Trainer Rick Adduono sich erstmals nach langer Zeit mal wieder Gedanken machen muss, wenn er aus dem Kader streicht. Denn bei Martin Schymainsk­i bahnt sich ein Comeback an, wenn der Stürmer heute das Abschlusst­raining ohne Probleme überstehen sollte und die Ärzte grünes Licht geben. Damit würde der Kader neben der Tiefe auch wieder an Stärke gewinnen.

 ?? FOTO: SAMLA/ARCHIV: CITYPRESSC ?? Wahrschein­lich noch bis Ende Dezember werden sich die beiden Torhüter Dimitri Pätzold (li.) und Patrick Klein im Tor der Pinguine abwechseln. Denn in den kommenden fünf Wochen bis zum Jahreswech­sel stehen für die Mannschaft 15 Spiele auf dem Programm.
FOTO: SAMLA/ARCHIV: CITYPRESSC Wahrschein­lich noch bis Ende Dezember werden sich die beiden Torhüter Dimitri Pätzold (li.) und Patrick Klein im Tor der Pinguine abwechseln. Denn in den kommenden fünf Wochen bis zum Jahreswech­sel stehen für die Mannschaft 15 Spiele auf dem Programm.
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