Rheinische Post Krefeld Kempen

Der neue Grotifant des KFC Uerdingen ist eine Rampensau

- VON FRANK LANGEN

Gestern präsentier­te der Regionalli­gist mit Patrick Dietzsch den neuen Mann, der ab sofort in das Maskottche­n-Kostüm schlüpft.

AUS DEN VEREINEN Der Grotifant ist tot, lang lebe der Grotifant! So oder so ähnlich hätten die Fans des KFC Uerdingen sicherlich gerufen, nachdem der langjährig­e Träger der KFC Maskottche­n-Kostüms Andreas Bosheck gestern Nachmittag Trikot und Kostüm des Grotifante­n an seinen Nachfolger Patrick Dietzsch offiziell übergeben hatte. 14 Jahre steckte Bosheck in dem Maskottche­n-Kostüm und hauchte dem Grotifante­n in dieser Zeit ein bewegendes Leben ein und hat ihn zu dem gemacht, was er heute ist. Dabei hatte Bosheck damals eigentlich nur den Wunsch seiner Tochter erfüllen wollen, die das Maskottche­n der Uerdinger bei den Heimspiele­n vermisste. Seine Premiere feierte er dann im Niederrhei­npokal gegen Fortuna Düsseldorf in der Saison 2003/04 mit einem Kostüm, das eher an Micky Maus erinnerte. Seine zum Teil emotionsge­ladenen „Skandälche­n“am Spielfeldr­and brachten ihm deutschlan­dweite Aufmerksam­keit ein. Der Rockstar unter den Maskottche­n war geboren. Seit dieser Saison ist Bosheck quasi zum Mannschaft­sbetreuer befördert worden. „Eigentlich wollte ich ja bis zu meiner Rente der Grotifant bleiben, aber in meinem neuen Job gehe ich voll und ganz auf“, sagt Bosheck.

Gestern nun wurde quasi ein Generation­swechsel vollzogen, denn Nachfolger Patrick Dietzsch ist erst 32 Jahre alt. Als Uerdinger Fan mit Herzblut bewarb er sich beim KFC als neuer Grotifant, zumal ihn seine Kumpels immer wieder dazu ermutigten, dass er genau der Richtige dafür sei. Natürlich musste Ehefrau Kayleigh auch mitspielen, denn das Okay war für den dreifachen Familienva­ter wichtig.

Am Samstag feiert der Berufskraf­tfahrer wie auch schon damals sein Vorgänger im Niederrhei­npokal – diesmal gegen Oberhausen – seine Premiere. Dabei wird er es sicherlich vermissen, nicht mit seinen Jungs im Fanblock zu stehen und den KFC anzufeuern. Doch auf die Frage, ob er sich schon eine neue Rolle ausgedacht hat, antwortete Dietzsch: „Der Grotifant bleibt ein Rockstar, wird aber sanfter.“So möchte er vor den Spielen und in der Halbzeit auch für die Kinder unter den Zuschauern da sein. Auch ein kleiner Austritt auf die Fantribü- ne um Stimmung zu machen ist geplant. „Meine Kumpels haben gesagt, ich wäre eine Rampensau. Ich freue mich auf die Aufgaben“, sagt Dietzsch mit viel Herzblut und Hingabe. Tipps von seinem Vorgänger hat er schon bekommen: „Der Kopf wiegt schon acht Kilo, bei Regen schon mal zwölf.“Dass Bosheck im Schnitt pro Spiel zwei bis drei Liter Wasser getrunken hat, zeigt, dass auch hier drauf geachtet werden muss. In einem möchte Dietzsch seinen Vorgänger übertreffe­n: Während Bosheck zumeist zehn Minuten vor Spielende den Elefantenk­opf abnahm und das Spiel weiter verfolgt, will sein Nachfolger bis zum Ende durchhalte­n. Die 10-jährige Tochter Eliaha freut sich schon auf den Papa als Grotifant, denn gesehen hat sie ihn damit noch nicht.

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FOTO: T. LAMMERTZ Andreas Bosheck (re.) überreicht­e gestern den im deutschen Fußball bestens bekannte Grotifante­n-Kopf an seinen Nachfolger Patrick Dietzsch.

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