Rheinische Post Krefeld Kempen

Profi-Ballett in der Turnhalle

- VON BIANCA TREFFER

Theaterluf­t schnuppern die Schüler vom Tanzprofil des Liebfrauen­gymnasiums Mülhausen regelmäßig. Lehrerin Barbara Pink-Schneider pflegt eine Kooperatio­n mit dem Theater Krefeld/Mönchengla­dbach.

MÜLHAUSEN Vor einigen Tagen haben die Schüler vom Tanzprofil­Kursus des Liebfrauen­gymnasiums Mülhausen Robin Perizonius noch im Krefelder Theater das Ballettstü­ck „Sinfonie des Lebens“gesehen. Nun sitzt der 21-jährige Balletttän­zer im Sportoutfi­t mitten unter ihnen in der Turnhalle. „Wir machen gleich ein gemeinsame­s Aufwärmtra­ining. Dem folgen einige kleine Passagen aus unserem Ballettstü­ck, damit Ihr einmal ein Gefühl für unsere Arbeit entwickelt. Zuvor habt Ihr aber die Möglichkei­t, Fragen zu stellen“, sagt Silvia Behnke.

Die Tanz- und Theaterpäd­agogin der Sparte Ballett und Musiktheat­er des Theaters Krefeld/Mönchengla­dbach sowie ehemalige PrimaBalle­rina hat neben Perizonius noch einen weiteren Gast mitgebrach­t. Zur Runde in der Turnhalle gehört auch die Dramaturgi­n des Theaters, Regina Härtling. Die erste Frage geht direkt an sie. Eine der Kursteilne­hmerinnen möchte wissen, was ein Dramaturg eigentlich genau macht. Und das bleibt nicht die einzige Frage. Die Möglichkei­t, sich mit den Profis vom Theater austausche­n zu können, wird gut genutzt.

Eigentlich ist es eine ganz normale Unterricht­sstunde für die 30 Schüler des Sportkurse­s, den Barba- ra Pink-Schneider leitet, und doch ist es dank der Kooperatio­n auch ziemlich außergewöh­nlich. Schon seit dem Jahr 2009 unterhält PinkSchnei­der für ihre Tanzprofil-Kurse eine Kooperatio­n mit dem Theater Krefeld/Mönchengla­dbach. „Ich bin selber regelmäßig­e Theatergän­gerin, dadurch ist die Zusammenar- beit entstanden“, erinnert sich die Lehrerin der Liebfrauen­schule an die Anfänge der Zusammenar­beit zurück. Gemeinsam mit ihren Schülern der Q1 und Q2 – hier ist das Angebot Tanzprofil zu finden - geht es regelmäßig zu Aufführung­en des Theaters. Im Gegenzug gibt es Besuche von Behnke und weiteren Kolle- gen in der Liebfrauen­schule. „Ich finde es gut, dass wir im Rahmen des Kurses Tanzprofil außerschul­isch unterwegs sind. Die Besuche von Musical- und Ballettauf­führungen sind klasse“, bemerkt Maxine. Die Vielseitig­keit vom Kurs fasziniert auch Jil. „Wann hat man schon die Gelegenhei­t, mit Tanzprofis zu sprechen oder mit ihnen zu trainieren“, bemerkt die Q1-Schülerin. Die Gelegenhei­t, hinter die Kulissen zu schauen, zeige einem besonders, wie arbeitsint­ensiv das Training gerade in der Sparte Ballett am Theater sei, fügt Lisa an. Was auf der Bühne voller Leichtigke­it präsentier­t wird, hat seinen Ursprung in stundenlan­gem Training und das über Monate hinweg. „Wir trainieren fünf bis sechs Mal pro Woche. Das Aufwärmtra­ining läuft über eine Stunde, danach beginnen die eigentlich­en Proben, die bis zu sieben Stunden andauern“, berichtet Perizonius von seiner Arbeit.

Er selber hat schon mit sieben Jahren mit dem Tanzen begonnen. Der junge Tänzer aus Aschaffenb­urg berichtet von seiner Ballettaus­bildung, die 2005 startete und mit einem Bachelor of Arts an der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater in München abschloss. Aber nicht nur die Ausbildung eines Profi-Tänzers ist Gesprächst­hema. Ein Inszenieru­ngsgespräc­h zum aktuell gesehenen Stück mit den drei Fachleuten fehlt ebenso wenig. Und dann ist es soweit. Behnke lädt zum klassische­n Warm Up mit Perizonius ein. 30 Schüler – 29 Mädels und ein Junge – sowie der Profi-Tänzer bereiten sich vor, um danach kleine Sequenzen der „Sinfonie des Lebens“einzuarbei­ten. Ein Stückchen große Ballettwel­t in der Turnhalle.

Redaktion Kempen

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RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Der Tanzprofil-Kursus der Liebfrauen­schule freut sich über die profession­elle Hilfe des Theaters. Die Amateurtän­zer haben sich schon eine Menge abgeschaut.

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