Rheinische Post Krefeld Kempen

Arbeitsmar­kt: Behinderte haben oft Probleme bei der Stellensuc­he

- VON HEINER DECKERS FOTO: BECKER/AGENTUR FÜR ARBEIT

Die Agentur für Arbeit legte gestern die neue Statistik vor. Die Zahl der Arbeitslos­en ist im Kreis Viersen leicht gestiegen. Alle Personengr­uppen haben profitiert, nur die Behinderte­n nicht.

KEMPEN/GREFRATH Auf dem Arbeitsmar­kt hat sich im November relativ wenig getan. Im Kreis Viersen ist die Zahl der Arbeitslos­en um 14 auf 16.472 gestiegen Die Kräftenach­frage ist nach wie vor gut, entwickelt sich mehr und mehr zum Positiven. Für den Kreis wurden im abgelaufen­en Monat 643 neue Stellen gemeldet, 43 mehr als im November vergangene­n Jahres. Der Bestand liegt zurzeit bei 2828 Stellen. Beste Chancen gibt es aktuell im Baugewerbe, in der Logistik und in den Verkaufsbe­rufen. Auch das Gesundheit­swesen biete, so gestern die Agentur für Arbeit Krefeld-Kreis Viersen, gute Perspektiv­en.

In diesem Monat kommen alle Personengr­uppen relativ gut weg. Lediglich bei den Schwerbehi­nderten stagniert die Entwicklun­g, sagte gestern Dirk Strangfeld, Leiter der Agentur für Arbeit.. Im Kreis Viersen stehen hier mit 877 Arbeitslos­en 18 mehr zu Buche als im November 2016. Diese Personengr­uppe will die Agentur für Arbeit jetzt stärker in den Fokus rücken, betont Strangfeld: „Gerade in der Gruppe arbeitslos gemeldeten Menschen mit Behinderun­g ist das Qualifikat­ionsniveau sehr hoch. Hier müssen wir aber Vorbehalte bei den Arbeitgebe­rn abbauen. Daran müssen und werden wir in nächster Zeit weiterhin intensiv arbeiten.“Momentan liegt der Anteil der Schwerbehi­nderten am Gesamtaufk­ommen an Arbeitslos­en bei neun Prozent.

Menschen mit Behinderun­g, wissen die Fachleute seit Jahren, verfügen in der Regel über höhere berufliche Kompetenze­n und Qualifikat­ionen als Menschen ohne Behinderun­g. Dennoch ist der Einstieg in den Beruf für sie oft mit großen Schwierigk­eiten verbunden. Die Agentur für Arbeit hat deshalb eine bundesweit­e Aktionswoc­he für Menschen mit Behinderun­g gestartet, die heute endet. Auch im Kreis Viersen haben Fachkräfte der Agentur in Gesprächen mit Arbeitgebe­rn für mehr Inklusion im Arbeitsleb­en geworben. „Inklusion ist eine gesamtgese­llschaftli­che Aufgabe“, be- ein wichtiger Baustein. „Besonders angesichts des Fachkräfte­bedarfs und der Demografie benötigen wir die Kompetenze­n der Behinderte­n“, fügt der Agenturlei­ter hinzu.

Die Agentur für Arbeit unterstütz­te auch im Kreis Viersen die Inklusion mit einer Vielzahl von Dienstleis­tungen und Programmen. Die Palette reicht von der Berufsorie­ntierung für Jugendlich­e über die Beratung von Unternehme­n bis hin zu passgenaue­n Hilfen für Arbeitgebe­r und Arbeitnehm­er.

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Bei der Vorstellun­g der aktuellen Zahlen (v.l.): Hubert Boecken (Firma Prolegura Nettetal), Marco Lauer, Michael Gubanski (beide Geschäftsf­ührer), Elena Odenbach (Agentur für Arbeit) und Dirk Strangfeld.

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