Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine erwarten heute hungrige Haie

- VON H.-G. SCHOOFS UND JOFSF HERMANNS

Eishockey: Die Krefelder kreuzen im König-Palast ab 19.30 Uhr mit den Kölnern die Schläger, die unter ihrem neuen Trainer Draisaitl wieder in der Erfolgsspu­r sind. Am Sonntag sind die Schwarz-Gelben in Schwenning­en zu Gast.

DEL Teil zwei der Krefelder Derbywoche! Nach dem Duell am Dienstag gegen die DEG, stellt sich heute Abend mit den Kölner Haien der nächste rheinische Rivale der Pinguine im König-Palast vor. Neben einer Portion Glück benötigen die Pinguine vor allem mehr Durchschla­gskraft im Angriff als vor drei Tagen. Dafür wäre Torjäger Jordan Caron genau der richtige Mann. Doch der Kanadier liegt weiter auf Eis und wird genau wie Verteidige­r Patrick Seifert vielleicht in einer Woche wieder zum Einsatz kommen.

„Die Haie spielen seit dem Trainerwec­hsel etwas schneller. Sie haben die letzten beiden Spiele gewonnen. Wir müssen von Beginn an hellwach sein“, sagte Rick Adduono gestern. Er wird seine Reihen unveränder­t aufbieten. Wer im Tor steht, entscheide­t der Trainer heute nach dem Abschlusst­raining.

Mit 5:3 gewann Krefeld beim ersten Saisongast­spiel der Haie. Heute wird den Schwarz-Gelben aber ein ganz anderes Team gegenüber stehen, jedenfalls was Einstellun­g und Taktik angeht. Denn die Handschrif­t des neuen Trainers Peter Draisaitl ist schon zu erkennen. „Wir spielen jetzt kompakter, haben nicht mehr so eine große Lücke zwischen den Stürmern und den Verteidige­rn. Das führt dazu, dass die gegnerisch­en Stürmer mit weniger Tempo auf unsere Verteidige­r kommen“, sagt Stürmer Philip Gogulla. Draisaitl lebt Köln („Ich bin dankbar für jeden Tag in diesem großartige­n Klub“). Er zeigt Emotionen, spricht viel, scherzt und redet Klartext ohne die typischen Sportler-Floskeln. Peter Draisaitl ist der Anti-Clouston. Die Unterschie­de zum oft eisig wirkenden Vorgänger sind eklatant. Während der Spiele steigt Draisaitl auf der Spielerban­k umher, spricht viel mit seinem Team, gibt Anweisunge­n – und lässt vor allem Emotionen zu. Da wird gelacht, hitzig diskutiert und auch mal ein Schiedsric­hter angepflaum­t. Dazu kommen taktische Umstellung­en, die greifen. Überbewert­en sollten die Pinguine den Aufwärtstr­end beim Gegner nicht. Der Kölner Sieg bei der DEG war am Ende sehr glücklich. Beim Heimerfolg gegen Straubing gab es nur eine geringe Gegenwehr. Mit der Unterstütz­ung der eigenen Fans und der notwendige­n Leidenscha­ft auf dem Eis können die Pinguine heute den hungrigen Haien die Zähne ziehen.

Am Samstag machen sich die Krefelder auf dem Weg in den Schwarzwal­d, wo am Sonntag (17 Uhr, live bei Sport1) die Schwenning­er Wild Wings auf sie warten. Dort haben die Pinguine noch etwas gut zu machen. Schließlic­h enttäuscht­en sie dort bei ihrem ersten Saisonausw­ärtsspiel auf ganzer Linie und unterlagen mit 1:5. „Dass Schwenning­en so weit vorne steht, überrascht mich. Aber sie stehen defensiv sehr gut. Trotzdem hoffe ich auf zwei Siege an diesem Wochenende“, sagt Adduono.

Nachdem Aufsichtsr­atschef Wolfgang Schulz bereits am vergangene­n Wochenende gegenüber unserer Zeitung erklärte, dass bis zum Ende der Hauptrunde kein neuer ausländisc­her Verteidige­r verpflicht­et wird, bestätigte das gestern auch Matthias Roos. „Angesichts des Zuschauerr­ückgangs sind dafür keine finanziell­en Mittel vorhanden“, sagte der Sportdirek­tor.

 ?? ARCHIV: ISPFD ?? Am 15. November beim Auswärtssp­iel in Köln war Patrick Klein ein sicherer Rückhalt der Pinguine. Ob er auch heute wieder im Tor steht, will Trainer Rick Adduono heute nach dem Abschlusst­raining entscheide­n.
ARCHIV: ISPFD Am 15. November beim Auswärtssp­iel in Köln war Patrick Klein ein sicherer Rückhalt der Pinguine. Ob er auch heute wieder im Tor steht, will Trainer Rick Adduono heute nach dem Abschlusst­raining entscheide­n.

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