Rheinische Post Krefeld Kempen

Lastwagen sollen raus aus der Stadt

- VON STEPHANIE WICKERATH

Gleich drei Anträge befassten sich mit dem Thema Lastwagen. Besonders die Anwohner der Straße Nüss Drenk fühlen sich extrem belastet.

ST. TÖNIS Die Verwaltung soll prüfen, wie sich ein komplettes Fahrverbot für Lastwagen in St. Tönis auf die Verkehrsst­röme auswirken würde. Das beschloss der Bau-, Verkehrs- und Umweltauss­chuss in seiner jüngsten Sitzung. Allerdings, gibt Wolfgang Schouten, Leiter des Fachbereic­hs Ordnung, zu bedenken, müsse dem auch der Kreis und das Land zustimmen, denn bei einigen Straßen im Stadtgebie­t handele es sich um Kreisbezie­hungsweise Landesstra­ßen.

Hintergrun­d des Beschlusse­s sind gleich mehrere Anträge der SPDFraktio­n und der CDU-Vertreter. So erinnern die Sozialdemo­kraten daran, dass bereits vor einem Jahr beschlosse­n worden sei, ein Lkw-Fahrverbot für die L 362 (Nüss Drenk) beim Landesbetr­ieb Straßen zu beantragen, sobald das Ergebnis der Verkehrszä­hlung vorliege. Nun sei das Ergebnis da (338 Lastwagen pro Tag) und die Stadt möge handeln. „Welche Auswirkung­en hätte ein Lkw-Fahrverbot auf die anderen Straßen?“, will Günter Körschgen, CDU, wissen. Wolfgang Schouten stellt klar: „Die Lastwagen werden sich andere Wege suchen. Wir kön- nen den Schwerlast­verkehr nicht wegzaubern.“

Auch die CDU-Fraktion hat einen Antrag zum Thema Lastwagen eingereich­t. Darin fordert die Fraktion, dass die Verwaltung prüfen möge, ob es möglich sei, ein Lkw-Durchfahrt­verbot für den Nordring einzuricht­en. „Durch die Sperrung des Krefelder Stadtgebie­ts für Lastwagen werden derzeit Lkw über den Nordring und die Hülser Straße Richtung Hüls und Kempen gelenkt“, schreibt die Fraktion im Antrag. Das führe zu chaotische­n Verhältnis­sen an der Kreuzung Nordring/ Hülser Straße/ Schulstraß­e und gefährde die Grundschül­er auf dem Weg zur Schule und zur Sporthalle an der Hülser Straße. Ordnungsam­tsleiter Schouten sagt, dass der Verkehr sich dann wahrschein­lich über den Ostring bewegen würde, und der sei sowieso schon sehr stark belastet.

Meral Thomas von den Grünen schlägt vor, die Thematik mit syste- matischem Blick anzugehen. „Wo ist der Lkw-Verkehr unterwegs und welche Auswirkung­en hätten die Sperrungen der einzelnen Straßen?“, fragt die Grünen-Politikeri­n. Außerdem sei zu überlegen, wie der Schwerlast­verkehr künftig so geleitet werden könne, dass möglichst wenige Menschen durch Lärm und Abgase belastet wer- den. Alexander Descher (CDU) bleibt dabei: „Am besten wäre es, es so zu machen wie die Krefelder. Wir sperren das gesamte Stadtgebie­t für Lastwagen, nur An- und Zulieferer dürfen reinfahren.“Gegebenenf­alls steige dann auch mal der Druck, die A 57 auf drei Spuren auszubauen. Olaf Keiser, FDP, fragt, wer das Fahrverbot denn kontrollie­ren solle, und hält es für schwer durchführb­ar. Christian Rütten, CDU, betont, der landwirtsc­haftliche Verkehr dürfe von der Neureglung nicht beeinträch­tigt werden.

Auch ein dritter Antrag, den wiederum die SPD-Fraktion im Ausschuss einreichte, beschäftig­t sich mit den Lastwagen, in diesem Fall aber mit den stehenden. „Seit Krefeld das Fahrverbot eingeführt hat, ist festzustel­len, dass im gesamtem Stadtgebie­t von Tönisvorst vermehrt Lkw abgestellt werden“, schreibt Fraktionsg­eschäftsfü­hrer Hans Joachim Kremser. Besonders auf dem Maysweg, der als Hauptersch­ließungsst­raße ausgebaut sei und keinen seitlichen Parkstreif­en habe, stellten die parkenden Lastwagen ein Sicherheit­srisiko für die übrigen Verkehrste­ilnehmer dar. „Um dem Abhilfe zu schaffen, beantragen wir ein Parkverbot für Lastwagen auf dem Maysweg.“Die anderen Fraktionen stimmen dem SPD-Antrag zu.

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RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Lastwagen und Autos fahren auf der Straße „Nüss Drenk“nur wenige Meter von den Häusern entfernt vorbei. Anwohner fordern schon lange, dass die Straße für Lkw über 7,5 Tonnen gesperrt wird.

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