Rheinische Post Krefeld Kempen

Seehoferwi­llCSU-Chefbleibe­n, aber nicht Ministerpr­äsident

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MÜNCHEN (dpa/kd) Die CSU steht nach ihrem erbitterte­n Streit um Parteichef und Ministerpr­äsident Horst Seehofer vor einer Lösung. Der 68Jährige will auf dem Parteitag Mitte Dezember wieder als Vorsitzend­er antreten, später aber sein Amt als bayerische­r Regierungs­chef abgeben. Das werde er heute in Sondersitz­ungen von Landtagsfr­aktion und Parteivors­tand bekannt geben, berichtete­n die Deutsche Presse-Agentur und die „Augsburger Allgemeine“. Offen war, wann und an wen.

Die größten Chancen habe Bayerns Finanzmini­ster und SeehoferWi­dersacher Markus Söder, sagten Parteimitg­lieder unserer Redaktion. Würde Seehofer das Amt an Söder übergeben, wären seine Aussichten auf eine Wiederwahl zum Partei- chef besser. Sollte die CSU ihre Zustimmung zu einer Doppelspit­ze geben, könne der Machtkampf beigelegt werden, hieß es.

Zuletzt war auch Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann im Gespräch als neuer Ministerpr­äsident. Seehofer war im Zuge seines Dauerstrei­ts mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) um die Flüchtling­spolitik und des schlechten Ergebnisse­s der CSU bei der Bundestags­wahl unter Druck geraten. Merkel hatte Seehofer nach dessen Angaben während der Jamaika-Sondierung­en aber ein Ministeram­t angeboten. Seehofer mahnte, die CSU trage Verantwort­ung für die möglichen Koalitions­gespräche mit der SPD im Bund und für Bayern.

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