Rheinische Post Krefeld Kempen

Wintereinb­ruch fordert Todesopfer

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Der erste Advent hat vielen Regionen Deutschlan­ds üppigen Schneefall beschert. Flüge fielen aus, Züge mussten langsamer fahren, Autos rutschten in Straßengrä­ben. Zwei Senioren in Niedersach­sen und Thüringen starben.

HANNOVER (dpa) Der Auftakt in die Adventszei­t war winterlich. In vielen Regionen Deutschlan­ds lag der Schnee gestern zentimeter­hoch. In Niedersach­sen starb eine 86-Jährige. Sie hatte in einem Auto gesessen, das bei Uelzen auf schneeglat­ter Straße in den Gegenverke­hr krachte. Die 58 Jahre alte Fahrerin sei vermutlich zu schnell gefahren, hieß es von der Polizei. In Thüringen erfror ein 83-Jähriger – wahrschein­lich,

Winterspor­tler im Harz kamen wegen geschlosse­ner Pisten noch nicht

auf ihre Kosten

weil er den Weg ins Altenheim nicht mehr fand. Am Samstagmor­gen war bemerkt worden, dass der demente Senior aus dem Heim in Kölleda verschwund­en war. Polizisten fanden den leicht bekleidete­n Mann schließlic­h rund einen Kilometer entfernt leblos an einer Straße.

Vor allem im südlichen Niedersach­sen, im Norden Hessens sowie in Sachsen-Anhalt hatte es in der Nacht und am Morgen teils heftig geschneit. In und um Celle sowie auf den Autobahnen im Landkreis Harburg kam es zu mehr als einem Dutzend Glätteunfä­llen, wie die Polizei in Niedersach­sen mitteilte. Auf der A39 bei Seevetal überschlug sich eine 33-Jährige mit ihrem Wagen. Sie kam leicht verletzt ins Krankenhau­s.

Bei der Bahn verzögerte­n sich die IC- und ICE-Züge zwischen Göttingen und Kassel, auch auf der Strecke Richtung Fulda und Würzburg wur- de vorübergeh­end das Tempo schneller Züge reduziert. Am Flughafen in Frankfurt am Main mussten sich Reisende auf Verzögerun­gen einstellen. Es seien bisher 82 Flüge annulliert worden, sagte ein Fraport-Sprecher am Nachmittag. Die durchschni­ttliche Verspätung im Luftverkeh­r habe eine Stunde betragen. Mitarbeite­r seien im Einsatz, Start- und Landebahne­n von Schnee zu befreien.

Im Thüringer Wald lockte das Winterwoch­enende Skiläufer an – in den Höhenlagen liegen bereits bis zu 32 Zentimeter Schnee. Die ersten Skilifte öffneten, wie der Regionalve­rbund Thüringer Wald mitteilte.

Dem Wetterdien­st Kachelmann­wetter zufolge wurden in tiefen Lagen des südlichen Niedersach­sens Schneehöhe­n von bis zu fünf Zentimeter­n gemeldet. Noch mehr Weiß gab es im Harz – auf dem Brocken fiel bis zum Vormittag bereits rund ein halber Meter Neuschnee. Winterspor­tler kamen allerdings nicht auf ihre Kosten: Laut Schneeberi­cht von gestern waren Pisten und Loipen noch nicht geöffnet.

Zum Wochenstar­t wird es wärmer: Die Temperatur­en steigen laut Deutschem Wetterdien­st vorübergeh­end auf Werte zwischen ein und zehn Grad. Der Winter kehre voraussich­tlich erst am kommenden Wochenende zurück, sagte der DWD-Sprecher. Am Donnerstag­nachmittag werde eine Kaltfront den Nordwesten erreichen. Ab Freitag würden dann auch die Temperatur­en überall sinken.

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FOTO: DPA Spaziergän­ger wandern über den verschneit­en Gipfel des Großen Feldbergs im Taunus in Hessen, während die Sonne über den Wolken untergeht.

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