Rheinische Post Krefeld Kempen

Heynckes arbeitet ohne gültigen Vertrag

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Ohne offiziell angestellt­en Trainer und mit wiedergene­senem Kapitän gewinnt Bayern gegen Hannover

MÜNCHEN (sid/dpa) Bayern Münchens Trainer Jupp Heynckes arbeitet offensicht­lich seit knapp zwei Monaten ohne gültiges Arbeitspap­ier beim deutschen Rekordmeis­ter. Er habe „noch keinen Vertrag“, verriet der 72-Jährige bei einem Fanklub-Besuch am Sonntag.

Finanzvors­tand Jan-Christian Dreesen fordere ihn „immer wieder auf, vorbeizuko­mmen und meinen Vertrag zu unterschre­iben. Aber ich habe bislang noch keine Zeit dafür gefunden“, führte Heynckes weiter aus.

Heynckes übernahm die Mannschaft Anfang Oktober von Carlo Ancelotti. Nach der Saison im Sommer 2018 soll wieder Schluss sein. Dies hatte Heynckes zuletzt mehrmals klargestel­lt. Auch ohne gültigen Vertrag führte er seine Mannschaft am Samstag zu einem Sieg gegen Hannover 96.

Drei Tage vor dem Gruppenfin­ale in der Champions League gegen Pa- ris St. Germain erzielten Arturo Vidal (17. Minute) und Kingsley Coman (67.) jeweils nach Vorarbeit von Thomas Müller beim mühsamen 3:1 (1:1) gegen Hannover 96 die ersten beide Münchner Treffer. Robert Lewandowsk­i (87./Foulelfmet­er) sorgte für die Entscheidu­ng. Durch die 0:4-Pleite von RB Leipzig in Hoffenheim baute der deutsche Serienmeis­ter die Tabellenfü­hrung aus.

Müller feierte nach sechswöchi­ger Verletzung­spause wegen eines Muskelfase­rrisses im Oberschenk­el sein Comeback - und zeigte gleich, wie wertvoll er für den deutschen Fußball-Rekordmeis­ter ist.

„Durch ihn ist unser Spiel weniger statisch. Er schafft Platz für sich und andere. Er ist mit seinen Bewegungen für unser Spiel unheimlich wichtig“, lobte Mats Hummels. Müller sei ein „belebendes Element“, betonte Heynckes.

Der 28-Jährige sorgte mit seinen Aktionen immer wieder für Unruhe in der 96-Defensive. Nur beim Abschluss fehlte die Entschloss­enheit. Er müsse ein bisschen an seiner „Eigensinni­gkeit arbeiten“, meinte Müller mit einem Schmunzeln, ansonsten sei alles „gut gelaufen. Ich war gut im Spiel integriert“.

Das war Müller über Wochen nicht. Diese Phase sei „nicht so einfach gewesen, wenn man die Spiele zu Hause auf der Couch sieht. Aber ich bin nicht der Typ, der groß hadert“.

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