Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Pinguine verschenke­n zwei Punkte

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Eishockey: Die Krefelder unterlagen in Schwenning­en mit 1:2 nach Verlängeru­ng, vergaben aber bis zur 60. Minute den möglichen Sieg. Ansonsten boten die Schwarz-Gelben eines ihrer besten Auswärtssp­iele. Müller musste krank passen.

H.- G. SCHOOFS UND JOSEF HERMANNS BERICHTEN AUS SCHWENNING­EN DEL Es ist wie verhext! Den Pinguinen fehlt weiter das Scheibengl­ück und sie belohnten sich gestern in Schwenning­en für eine insgesamt ansprechen­de Auswärtsvo­rstellung vor einem Dutzend mitgereist­en KEV-Fans nur mit einem Punkt. Dabei wären drei durchaus verdient gewesen, weil die Mannschaft viel mehr Leidenscha­ft, Einsatzwil­len und Laufbereit­schaft an den Tag legte als am Freitag im Derby gegen Köln. Doch sie ließen wieder einige gute Einschussm­öglichkeit­en aus oder fanden im sehr guten Torhüter der Wild Wings ihren Meister. Bis zum kommenden Wochenende mit dem Derby am Freitag in Düsseldorf und dem Heimspiel am Sonntag gegen Augsburg kann im Training an der Durchschla­gskraft gearbeitet werden. Vielleicht ist dann auch Jordan Caron im Training wieder dabei.

Um die Derby-Niederlage gegen Köln aus den Beinen und aus den Köpfen zu schütteln, absolviert­en die Pinguine am Samstag vor der Abfahrt nach Schwenning­en eine 30- minütige Eiseinheit. Nicht dabei war Top-Torjäger Marcel Müller. Er hatte bereits Freitag in der ersten Drittelpau­se über Unwohlsein geklagt, biss aber auf die Zähne und hielt bis zum Spielende durch. Die Ärzte verordnete­n ihm drei bis vier Tage Bettruhe, so dass er die Reise in den Schwarzwal­d nicht mit antreten konnte. Die Mannschaft traf nach staufreier Anreise am Samstag gegen 19.30 Uhr im Teamhotel ein. Auf eine Eiseinheit am Spieltag verzichtet­e Rick Adduono, stattdesse­n stand gestern Morgen ein Spaziergan­g des Teams bei Temperatur­en um minus vier Grad durch das schneefrei­e Villingen auf dem Programm. Danach bat der Coach zu einer ausführlic­hen Teambespre- chung mit Videoanaly­se, bevor es um 14.30 Uhr zum Stadion ging.

Im Tor erhielt Dimitri Pätzold den Vorzug vor Patrick Klein, weil dieser auch erkrankt war, aber zumindest als Back-up-Goalie auf der Bank Platz nehmen konnte. Martin Schymainsk­i nahm Müllers Platz ein. „Wir haben die vergangene­n Spiele der Schwenning­er sehr genau analysiert, es kommt heute darauf an, dass wir zwischen den blauen Linien die Zweikämpfe gewinnen und Schwenning­en keinen Platz geben. Wir müssen von der blauen Linie den Puck immer schnell vor das Schwenning­er Tor bringen und dort sofort zum Abschluss kommen. Wichtig ist auch, dass wir im ersten Drittel in der Abwehr die Null halten und somit den Gastgebern etwas den Schwung nehmen“sagte der oberste Übungsleit­er vor dem Spiel im Gespräch mit unserer Zeitung.

Letzteres gelang nicht ganz, weil seine Mannschaft bei ihrer zweiten Unterzahl Acton viel zu viel Platz ließ und der Torjäger Torwart Dimitri Pätzold mit einem platzierte­n Handgelenk­sschuss ins kurze Eck überrascht­e (13.). Bis dahin waren die Wild Wings auch die bessere Mannschaft. Aber bis zur Pause hätten die Pinguine in Führung gehen können. Sie drückten mächtig auf den Ausgleich. Bei ihrer ersten Überzahl und auch danach lief der Puck prima durch die Reihen. Die Mannschaft präsentier­te sich läuferisch, und spielerisc­h viel besser als am Freitag. Doch Torwart Strahlmeie­r hielt seinen Katen mit einigen tollen Saves sauber.

Im zweiten Drittel gab es auf beiden Seiten nur eine ganz klare Torchance. Direkt nach Wiederbegi­nn zielte Pokkula knapp über dem Kasten. Die Krefelder machten es besser. Nach toller Vorarbeit von Markus Nordlund erzielte Diego Hofland mit seinem ersten Saisontref­fer den Ausgleich (29.). Zuvor hatten die Schwarz-Gelben eine unnötige Strafe von Kurt Davis überstande­n. Auch die Schwenning­er hielten sich bei ihrer einzigen Unterzahl im Mit- teldrittel schadlos. Bei beiden Teams stand die Defensive im Vordergrun­d und neutralisi­erten sich so über weite Strecken.

Mit einer schönen Einzelleis­tung eröffnete Justin Feser das Schlussdri­ttel, scheiterte aber mit zwei Schüssen aus spitzem Winkel am Torwart. Danach waren es aber die Wild Wings, die offensiv einen Gang hoch schalteten und dem Führungstr­effer näher waren als die Krefelder, die sich aber defensiv weiter sehr stabil und kampfstark präsentier­ten, auch als Schymainsk­i auf der Strafbank saß. In der Schlusspha­se entwickelt­e sich ein offener Schlagabta­usch. Martin Ness hatte Pech, als der Puck nach seinem tollen Solo knapp am langen Pfosten vorbei rutschte. Fast die ganzen letzten zwei Minuten mussten die Pinguine bei einer Strafe gegen Alex Trivellato in Unterzahl überstehen. Das klappte prima. Und Nordlund hatte bei einem Break sogar den Siegtreffe­r auf dem Schläger, doch die Scheibe sprang ihm über die Spitze. So blieb es nach der regulären Spielzeit bei der Punkteteil­ung. In der Verlängeru­ng dauerte es nur 15 Sekunden, da lag der Puck im Krefelder Tor. Dragan Umicevic und Nick St. Pierre reagierten nach einem Pass an die blaue Linie zu spät, Bartalis lief alleine auf Pätzold zu und ließ dem Torwart keine Abwehrchan­ce.

Trainer Rick Adduono

Trainer Pat Cortina

 ?? FOTO: THOMAS LAMMERTZ ?? Diego Hofland (Nr. 6) erzielte gestern seinen ersten Saisontref­fer im Trikot der Krefeld Pinguine.
FOTO: THOMAS LAMMERTZ Diego Hofland (Nr. 6) erzielte gestern seinen ersten Saisontref­fer im Trikot der Krefeld Pinguine.

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