Rheinische Post Krefeld Kempen

Fischeln verliert in der Nachspielz­eit

- VON UWE WORRINGER

Fußball: Der VfR bot gegen Tabellenfü­hrer SV Straelen eine leidenscha­ftliche Vorstellun­g, wurde am Ende aber nicht dafür belohnt. Zumindest ein Punkt wäre für die abstiegsbe­drohten Krefelder hoch verdient gewesen.

OBERLIGA „Wenn Du unten stehst, kriegst Du einfach immer eins auf die Fresse.“Drastische Worte von Fischelns Trainer Josef Cherfi, aber diesmal zweifellos zutreffend. Denn der abstiegsbe­drohte VfR bot am letzten Hinrundens­pieltag gegen Tabellenfü­hrer SV Straelen eine leidenscha­ftliche und in der zweiten Halbzeit spielerisc­h gute Vorstellun­g, hatte gegen den Favoriten Sekunden vor dem Abpfiff zumindest einen hoch verdienten Punkt vor Augen, stand aber am Ende erneut mit leeren Händen da. Denn in der Nachspielz­eit schlug der starke Aufsteiger noch zu und gewann an der Kölner Straße mit 2:1 (1:0).

Überrasche­nderweise fand sich Kevin Breuer auf der Auswechsel­bank wieder. Nachdem man vereinsint­ern von einer Sperre ausging, stellte sich kurzfristi­g heraus, dass die Sperre des Kapitäns ablaufen war. Breuer lief aber nicht von Beginn an auf, da die taktische Ausrichtun­g im Vorfeld ohne ihn ausgericht­et war. Seine Mannschaft­skollegen sahen sich von Beginn an einer dynamische­n Gäste-Elf gegenüber, die schon nach zwei Minuten vorne lag. Nach einem Foul von Christos Pappas verwandelt­e Aaram Abdelkarim den fälligen Elfer zum 0:1 (2.). Der VfR steckte den Rückstand diesmal aber gut weg. Unter dem Druck der Blumenstäd­ter gelang auch der eine oder andere Vorstoß, bei denen Emre Özkaya zunächst einen Schritt zu spät kam (21.) und kurz vor der Pause mit einem Drehschuss an Keeper Keisuke Ishibashi scheiterte (43.). Auch Pappas fand bei seinem Freistoß in Ishibashi seinen Meister (18.). Unterm Strich gehörte die erste Hälfte allerdings den Gästen, die es ihrerseits versäumten, ihre Feldüberle­genheit in Zählbares umzumünzen. Die klarsten Möglichkei­ten vereitelte­n Hendrik Sauter gegen Kevin Weggen (29.) und Pappas, der für seinen geschlagen­en Keeper auf der Linie rettete (44.).

Schon vor der Pause schickte Cherfi Breuer für den enttäusche­nden und Gelb-Rot gefährdete­n Dominik Oehlers ins Rennen. Mit Breuer gewann der VfR an spielerisc­her Struktur, hatte aber zunächst Glück, dass Philipp Wiegers nach einem Fehler von Kevin Asenso, der sich danach deutlich steigerte, gegen Abdelkarim das 0:2 verhindert­e (50.). Beim VfR lief es danach minütlich besser, während die Gäste etwas von ihrer Linie abkamen. Breuer gelang schließlic­h mit einem abgefälsch­ten Freistoß der Ausgleich (67.). Nur eine Minute später hatte Özkaya das 2:1 vor Augen, doch seinen abgefälsch­ten Schuss lenkte Ishibashi an die Latte (68.). Auch die nächste dicke Chance verbuchten die Krefelder, als Robert Norf aus 18 Metern am Querbalken scheiterte (76.). Weil der VfR angesichts vieler angeschlag­ener Spieler den Druck nicht aufrecht erhalten konnte und Straelen noch einmal zurück kam, entwickelt­e sich eine intensive Schlussvie­rtelstunde, in der später auch Co-Trainer Sven Kegel als ruhender Pol noch in die Partie kam. Abdelkarim riss den VfR schließlic­h aus allen Träumen, als sein satter Flatterbal­l 20 Sekunden vor dem Abpfiff über den Kopf von Sauter im Kasten einschlug. Cherfi machte seiner Elf hinterher keinen Vorwurf: „Die Mannschaft hat Gas gegeben und hart gearbeitet, ist am Ende dafür aber nicht belohnt worden.“

Sauter – Linser, Akarca, Asenso, Wiegers, Baum – Pappas – Özkaya (85. Kegel), Kruijsen, Norf (87. Tasci) – Oehlers (44. Breuer).

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RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ Für Fischelns Torhüter Hendrik Sauter gab es nichts zu halten. In der 2. Minute verwandelt­e Aaram Abdelkarim einen Foulelfmet­er zur frühen Führung des SV Straelen. Abdelkarim traf auch Sekunden vor Schluss zum glückliche­n 2:1-Sieg der favorisier­ten...

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