Rheinische Post Krefeld Kempen
Jakob, Coco und die Punischen Kriege
Bettina Landmann hat eine neues Buch herausgegeben. Die pensionierte Flötistin versteht es hervorragend, sich in die Welt der Kinder zu versetzen. Geschrieben hat sie das Werk mit dem Bleistift.
KEMPEN Der kleine Jakob hat es schwer. Denn nicht nur seine Mutter, die ständig unter Stress steht, sondern auch seine Geschichtslehrerin Frau Dr. Kurz bringen ihn stets vollkommen durcheinander. Sie plagt ihn mit den punischen Kriegen, in der Schule wird Jakob von Justus als „Heulsuse” bezeichnet. Gut, dass es wenigstens seinen schlauen Graupapagei Coco gibt, der ihn immer wieder trösten kann.
Es ist wunderbar, wie die Kempener Flötistin Bettina Landmann einfühlsam die Erlebnisse des kleinen Jungen in ihrem ersten Buch „Jakob und Coco und die Punischen Kriege” beschreibt. Man merkt, dass sie, die selbst Mutter zweier inzwischen erwachsener Kinder ist, die Welt der Kleinen hervorragend versteht.
Geschrieben habe sie schon immer, erzählt sie bei der Vorstellung des Buches in der Thomas-Buchhandlung. Aber erst nun, nach ihrer Pensionierung als Flötistin bei den Niederrheinischen Symphonikern der Vereinigten Bühnen KrefeldMönchengladbach, hatte sie Zeit, ein ganzes Buch zu schreiben. Ganz altmodisch mit dem Bleistift. „Da kann ich nicht mehr zurückholen, was ich ausradiert habe”, sagte sie lächelnd. Die Zweitkorrektur kam dann später beim Abtippen des Textes. Mit dem Illustrator Jürgen „Moses” Pankarz, einem langjährigen Freund der Familie Landmann und Theo Wagener, der für Layout und Satz zuständig war, hat das Kempe- ner Trio ein schönes Buch nicht nur für Kinder geschaffen. Das Buch hat eine Eigendynamik entwickelt, erzählten sie und Pankarz übereinstimmend. Eigentlich war nur an kleine Illustrationen zum Text gedacht. Dann entstanden daraus ganze Kempener Szenen. Der Bahnhof spielt eine wichtige Rolle, denn Jakob will ja möglichst weit weg von zu Hause. „Ich habe den und immer den gleichen Zug beschrieben, damit mir die Szene im Kopf bleibt”, sagte Landmann. Original Ferdi taucht in den Bildern auf, ebenso spielt Uwe, der bekannteste Stadtstreicher in Kempen, eine wichtige Rolle, das Flötenensemble „Flautotal” in dem Landmann mitspielt, selbst das Plakat zum Stadtjubiläum ist auf den Bildern zu finden. Jede Menge Lokalkolorit ist da zu entdecken.
Man hat nach der Lektüre des Buches das Gefühl, als ob Jakob im nächsten Augenblick um die Ecke kommt. Lob gab es von jungen Textlesern. „Es kann noch eine Fortsetzung geben” meinte auch Pankarz, der schon jetzt für einen weiteren Freundschaftsdienst in Sachen Illustrationen bereit ist.
Auch die schöne Schilderung des Graupapagei klärte sich im Gespräch. Denn Landmann hatte selbst solche Tiere und kennt sie daher aufs Beste. Aber irgendwann gab es die Wahl zwischen Mann und Graupapagei, der eifersüchtig war. Ein Glück für Peter Landmann, dem langjährigen Kulturdezernenten in Kempen, dass sich seine Frau für ihn entschied.
Das Buch „Jakob und Coco und die Punischen Kriege“ist im Eigenverlag in einer Auflage von 350 Exemplaren erschienen. Es ist zum Preis von 14,90 Euro in der ThomasBuchhandlung erhältlich.