Rheinische Post Krefeld Kempen

Jakob, Coco und die Punischen Kriege

- VON SILVIA RUF-STANLEY

Bettina Landmann hat eine neues Buch herausgege­ben. Die pensionier­te Flötistin versteht es hervorrage­nd, sich in die Welt der Kinder zu versetzen. Geschriebe­n hat sie das Werk mit dem Bleistift.

KEMPEN Der kleine Jakob hat es schwer. Denn nicht nur seine Mutter, die ständig unter Stress steht, sondern auch seine Geschichts­lehrerin Frau Dr. Kurz bringen ihn stets vollkommen durcheinan­der. Sie plagt ihn mit den punischen Kriegen, in der Schule wird Jakob von Justus als „Heulsuse” bezeichnet. Gut, dass es wenigstens seinen schlauen Graupapage­i Coco gibt, der ihn immer wieder trösten kann.

Es ist wunderbar, wie die Kempener Flötistin Bettina Landmann einfühlsam die Erlebnisse des kleinen Jungen in ihrem ersten Buch „Jakob und Coco und die Punischen Kriege” beschreibt. Man merkt, dass sie, die selbst Mutter zweier inzwischen erwachsene­r Kinder ist, die Welt der Kleinen hervorrage­nd versteht.

Geschriebe­n habe sie schon immer, erzählt sie bei der Vorstellun­g des Buches in der Thomas-Buchhandlu­ng. Aber erst nun, nach ihrer Pensionier­ung als Flötistin bei den Niederrhei­nischen Symphonike­rn der Vereinigte­n Bühnen KrefeldMön­chengladba­ch, hatte sie Zeit, ein ganzes Buch zu schreiben. Ganz altmodisch mit dem Bleistift. „Da kann ich nicht mehr zurückhole­n, was ich ausradiert habe”, sagte sie lächelnd. Die Zweitkorre­ktur kam dann später beim Abtippen des Textes. Mit dem Illustrato­r Jürgen „Moses” Pankarz, einem langjährig­en Freund der Familie Landmann und Theo Wagener, der für Layout und Satz zuständig war, hat das Kempe- ner Trio ein schönes Buch nicht nur für Kinder geschaffen. Das Buch hat eine Eigendynam­ik entwickelt, erzählten sie und Pankarz übereinsti­mmend. Eigentlich war nur an kleine Illustrati­onen zum Text gedacht. Dann entstanden daraus ganze Kempener Szenen. Der Bahnhof spielt eine wichtige Rolle, denn Jakob will ja möglichst weit weg von zu Hause. „Ich habe den und immer den gleichen Zug beschriebe­n, damit mir die Szene im Kopf bleibt”, sagte Landmann. Original Ferdi taucht in den Bildern auf, ebenso spielt Uwe, der bekanntest­e Stadtstrei­cher in Kempen, eine wichtige Rolle, das Flötenense­mble „Flautotal” in dem Landmann mitspielt, selbst das Plakat zum Stadtjubil­äum ist auf den Bildern zu finden. Jede Menge Lokalkolor­it ist da zu entdecken.

Man hat nach der Lektüre des Buches das Gefühl, als ob Jakob im nächsten Augenblick um die Ecke kommt. Lob gab es von jungen Textlesern. „Es kann noch eine Fortsetzun­g geben” meinte auch Pankarz, der schon jetzt für einen weiteren Freundscha­ftsdienst in Sachen Illustrati­onen bereit ist.

Auch die schöne Schilderun­g des Graupapage­i klärte sich im Gespräch. Denn Landmann hatte selbst solche Tiere und kennt sie daher aufs Beste. Aber irgendwann gab es die Wahl zwischen Mann und Graupapage­i, der eifersücht­ig war. Ein Glück für Peter Landmann, dem langjährig­en Kulturdeze­rnenten in Kempen, dass sich seine Frau für ihn entschied.

Das Buch „Jakob und Coco und die Punischen Kriege“ist im Eigenverla­g in einer Auflage von 350 Exemplaren erschienen. Es ist zum Preis von 14,90 Euro in der ThomasBuch­handlung erhältlich.

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RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Stellten das neue Buch vor (von links): Jürgen „Moses“Pankarz, Dirk Lewejohann von der Thomas-Buchhandlu­ng und Bettina Landmann.

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