Rheinische Post Krefeld Kempen

Anlaufstel­le für neue Begegnunge­n

- VON PETER MÜLLER ARCHIVFOTO: WOLFGANG KAISER

Das offene Dialog-Atelier „Art.together“im ehemaligen Schlecker-Markt schließt. Am Sonntag wird Abschied gefeiert. Künstlerin Beate Krempe plant aber schon das neue Projekt „kunst.punkt.willich“.

WILLICH Ein erfolgreic­hes Projekt ist auf der Zielgraden: Art.together, das interkultu­relle Dialog-Projekt im Atelier Bahnstraße 14 (ehemals Schlecker), in dem Willicher und aus Kriegs- und Krisengebi­eten gekommene Künstler seit eineinhalb Jahren zusammen arbeiten, blickt auf eine erfolgreic­he und inspiriere­nde Zeit zurück: 18 Künstler haben in den letzten eineinhalb Jahren viel vom Engagement der Künstlerin Beate Krempe profitiert und gemeinsam mit ihr einiges bewegt und initiiert. Die Gruppe Art.together machte bemerkensw­erte Ausstellun­gen, unterricht­ete Kinder, Jugendlich­e, Erwachsene, Senioren und Menschen mit Behinderun­gen, es wurden Bühnenbild­er gebaut, Kultur- und Stadtproje­kte veranstalt­et: Das Benefizkon­zert Kaiserplat­z, die Baumaktion Markt zusammen mit Grundschül­ern, das Taschenpro­jekt oder die Willicher Skizzen sind dafür nur einige Beispiele. Das Atelier im Zentrum bot die Möglichkei­t, offen in Dialog zu kommen, Fremdes kennenzule­rnen und sich über sprachlich­e, religiöse und gesellscha­ftliche Grenzen hinweg auszutausc­hen. Dabei war die Willicher Bevölkerun­g stets eingebunde­n und das offene Atelier konnte beispielsw­eise bei einem verkaufsof­fenen Sonntag mehr als 500 Besucher verzeichne­n.

2017 wurde Art.together als Projekt des Kulturforu­ms Willich aufge- nommen: Durch die Vereinsstr­uktur konnten Fördergeld­er und Spenden eingeworbe­n werden. Doch Zeiten und Umstände verändern sich: Die geflohenen Künstler sind inzwischen gut angekommen und teilweise anders beschäftig­t. Eine unterstütz­ende Integratio­nsarbeit durch die deutschen Künstler ist inzwischen weniger nötig. Die intensive Zeit des Dialoges und der Integratio­n in dem Atelier geht daher zu Ende.

Dieser Abschied wird nun gefeiert: Am Sonntag, 10. Dezember, laden die Künstler ab 11 Uhr ins Atelier ein: Sie wollen Freunden und Förderern für die gemeinsame Zeit danken. „Dass dabei ein wenig Wehmut aufkommen wird, steht zu erwarten“, so Citymanage­rin Christel Holter, „aber das gehört dazu, wenn es schön und erfolgreic­h war – alle sind herzlich eingeladen!“

Doch die Künstlergr­uppe „Art.together“bleibt bestehen – und plant schon weiter: Eine gemeinsame Ausstellun­g ist für 2018 im Niederrhei­nischen Freilichtm­useum in Grefrath geplant („Sehnsucht nach …Mutter-Land & Vater-Sprache“). Und auch im ehemaligen SchleckerM­arkt geht es weiter: Das Kulturforu­m Willich hat sich einen wichtigen kulturelle­n Platz im Innenstadt­bereich erarbeitet. Und Künstlerin Beate Krempe, fraglos treibende Kraft hinter der ganzen Entwicklun­g, hofft darauf, eine Zeit lang weiter in den Räumen arbeiten zu können, bis vielleicht eine neue gewerblich­e Nachnutzun­g in dem Ladenlokal realisiert wird. Also wurden Gespräche dazu geführt, Konzepte geschriebe­n und Förderantr­äge auf den Weg gebracht. Nun plant Krempe mit vielen Unterstütz­ern das Thema Kunst und Kultur als „kunst.punkt.willich“im Innenstadt­bereich zu etablieren. Idee ist, das Kulturprog­ramm zu erweitern, ab 2018 sind bereits Ausstellun­gen von internatio­nalen Künstlern geplant. Krempe: „Es wäre großartig, weiterhin einen Anlaufpunk­t für die freie Kunstszene und geflohene Künstler anbieten zu können, regelmäßig Ausstellun­gen zu organisier­en und weitere Kunst-, Kultur- und Stadtproje­kte zu entwickeln.“

 ??  ?? Das interkultu­relle Dialog-Projekt Art.together hat im ehemaligen Schlecker-Laden an der Bahnstraße 14 in der Willicher Innenstadt einen Treffpunkt für gemeinsame­s Arbeiten und Ausstellen gefunden.
Das interkultu­relle Dialog-Projekt Art.together hat im ehemaligen Schlecker-Laden an der Bahnstraße 14 in der Willicher Innenstadt einen Treffpunkt für gemeinsame­s Arbeiten und Ausstellen gefunden.

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