Rheinische Post Krefeld Kempen

In Bestbesetz­ung ist Platz zehn noch drin

- VON H.-G. SCHOOFS UND JOSEF HERMANNS

Eishockey: Die aktuelle Lage der Krefeld Pinguine ist nicht mit den beiden Spielzeite­n zuvor zu vergleiche­n. Caron vor dem Comeback.

DEL Wenn die Saison der Krefeld Pinguine weiter so von chronische­n Unwägbarke­iten geprägt ist wie bisher, dann wird der Play-off-Zug im März erneut an der Westparkst­raße vorbei fahren. Für viele KEV-Fans ist das Saisonziel bereits schon jetzt verpasst. Das gilt wohl auch für Matthias Roos. „Wenn wir aus den nächsten fünf Spielen keine zehn oder elf Punkte holen, brauchen wir uns über die Play-offs nicht mehr zu unterhalte­n“, sagte der Sportdirek­tor vor dem Auswärtssp­iel in Iserlohn. Von den erhofften Zählern blieben fünf übrig. Gestern relativier­te Roos seine Aussage: „Wir brauchen momentan nicht über die Play-offs zu reden, weil wir jetzt den Anschluss an Teams wie Bremerhave­n, Schwenning­en oder Iserlohn verloren haben. Das sind für mich Teams, mit denen wir uns normalerwe­ise um Platz zehn streiten.“

Natürlich zweifelt neben den Fans auch der ein oder andere Spieler daran, das rettende Ufer noch erreichen zu können. Doch der Großteil des Teams wirft nach 28 von 52 Spielen und einem Rückstand von acht Punkten auf Platz zehn noch nicht die Flinte ins Korn. „Wenn man in der Tabelle unten steht, dann muss man für Tore noch härter arbeiten. Wir müssen jetzt schnellste­ns Kontinuitä­t in unser Spiel bringen, damit wir auch mal die Chance haben, zwei oder drei Spiele am Stück zu gewinnen“, sagte Daniel Pietta am Sonntag nach der unnötigen Niederlage in Schwenning­en. Auch Martin Schymainsk­i sieht noch einen Silberstre­if am Horizont: „Die Punktausbe­ute aus den Spielen gegen Köln und Schwenning­en ist einfach zu dürftig. In beiden Spielen haben wir nicht schlecht ge-

Martin Schymainsk­i spielt, aber der Puck will einfach nicht über die Linie. Wir müssen mal vier oder fünf Spiele in Serie gewinnen, ansonsten kommen wir in der Tabelle nicht nach oben. Das ist natürlich sehr schwer, weil es uns bislang noch nicht gelungen ist, zwei Siege am Stück einzufahre­n. Wir dürfen aber nicht aufgeben und müssen daran glauben. Noch sind genügend Spiele, um die nötigen Punkte einzufahre­n.“Auch wenn das für die Kritiker stark nach Berufs-Optimismus klingt, ist das durchaus eine realistisc­he Einschätzu­ng des Publikumsl­ieblings.

Die aktuelle Situation ist nicht mit den beiden Vorjahren zu vergleiche­n. Jetzt bietet die Mannschaft unterm Strich gute Leistungen. Daher wären in vielen engen Spielen in Bestbesetz­ung mehr Punkte auf der Habenseite gelandet. So richtig eingespiel­t ist die Mannschaft auch nicht. Und wenn die Reihen mal zwei, drei und vier Spiele unveränder­t auflaufen konnten, fehlten entscheide­nde Leute, um enge Spiele für sich entscheide­n zu können. Am Sonntag in Schwenning­en hätten zum Beispiel Marcel Müller oder Jordan Caron wahrschein­lich die paar Prozent mehr ausgemacht, um so ein Match zu gewinnen.

Nachdem die Pinguine gestern frei hatten und heute nur Pflege und Regenerati­on auf dem Programm steht, geht es morgen wieder aufs Eis. „Wir hatten jetzt neun Spiele in 19 Tagen. Da tut ein Tag mehr Pause sehr gut“, sagt Roos. Während Müller nach seiner Magen-Darm-Infektion bestimmt wieder mitmischen kann, wird auch mit Carons Comeback gerechnet. Auch Joel Keussen soll wieder ins Training einsteigen. Dagegen muss Patrick Seifert wohl noch zwei weitere Spiele zusehen. Ab der kommenden Woche könnte es was mit der Top-Besetzung werden. Die ist auch dringend von Nöten. Denn dann stehen bis Ende des Monats fast nur noch Duelle gegen Topteams auf dem Programm.

Diese Woche wollen die Verantwort­lichen der Pinguine laut Aufsichtsr­atschef Wolfgang Schulz die personelle­n Planungen für die neue Saison fortsetzen und in erster Linie Gespräche mit den deutschen Spielern führen.

„Noch sind genügend Spiele, um die nötigen Punkte einzufahre­n.“

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