Rheinische Post Krefeld Kempen

Der neue Nahverkehr­splan nimmt Konturen an

- VON M. BAUM UND A. REINERS

In Kempen und Grefrath stellten Experten des vom Kreis beauftragt­en Planungsbü­ros den Entwurf vor.

KEMPEN/GREFRATH Seit dem Sommer vergangene­n Jahres arbeitet die Verkehrsge­sellschaft Kreis Viersen (VKV) mit Unterstütz­ung des Büros „Planersoci­etät“aus Dormund an der Fortschrei­bung des Nahverkehr­splanes für den Kreis Viersen. Hintergrun­d des Verfahrens ist unter anderem die anstehende Neuvergabe von Verkehrsle­istungen für den Kreis Viersen zum Ende des Jahres 2019. Bis dahin soll der Plan stehen. Der Abstimmung­sprozess des Planentwur­fs läuft seit Monaten. Die Experten des Planungsbü­ros sind in den kreisangeh­örigen Städten und Gemeinden unterwegs, stellen das Konzept vor. Es wurden Stellungna­hmen der Kommunen, Verkehrsve­rbände und auch von Bürgern eingearbei­tet.

Dieser Tage waren wieder einmal Mitarbeite­r von Planersoci­etät in politische­n Gremien und erläuterte­n den aktuellen Stand. Im Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschut­z des Kempener Stadtrates präsentier­te Julian Scheer den Stand der Dinge bezogen auf die besonderen Interessen der Thomasstad­t. Im Haupt- und Finanzauss­chuss des Grefrather Gemeindera­tes erläuterte Scheers Kollege Rolf Alexander das Konzept.

Der Plan bringt einige Verbesseru­ngen im Öffentlich­en Personenna­hverkehr für beide Kommunen. So soll das Nahverkehr­sangebot in den Abend- und Nachtstund­en sowie an Wochenende­n verbessert werden. Auch die Bustaktung während der Schulzeite­n soll an die veränderte­n Unterricht­szeiten – im Ganztag bis in den Nachmittag hinein – angepasst werden.

Erweitert werden soll beispielsw­eise das Angebot der Linien SB 87 und 093 (Nettetal-Grefrath-Kempen). Es wird den Takt 60 geben und auf der Linie 019 (Grefrath-Mönchengla­dbach) neben dem Takt 60 auch das Angebot, samstags bis 20.30 Uhr zu fahren. Zur Stärkung des Freizeitve­rkehrs gibt es sonntags ein Angebot bis 23 Uhr. Ebenso im neuen Plan ist die bessere Anbindung der Freizeitei­nrichtunge­n im Norden der Niersgemei­nde.

Eine zweijährig­e Testphase ist vorgesehen für das Wochenende und die Feiertage mit den Nachtfahrt­en mit Zuganschlu­ss am Kempener Bahnhof (Linien NE 93 und NE 19). Die Betriebsau­fnahme ist für die Jahre 2018 bis 2020 geplant. Die Bushaltest­ellen in Kempen und Grefrath sollen in mehreren Abschnitte­n und je nach Verfügbark­eit von Fördergeld­ern in den kommenden Jahren barrierefr­ei umgestalte­t werden. Verbessert werden sollen auch die Umsteigeve­rbindungen zwischen verschiede­nen Verkehrsun­ternehmen.

Für Kempen wurden etwa 78 Prozent der Anregungen aus den Stellungna­hmen berücksich­tigt. Verbessert werden soll vor allem die Verbindung zwischen Alt-Kempen, St. Hubert und Tönisberg etwa über die Linie 069. Auch das Taxibus-Angebot soll besser werden. Allerdings konnten nicht alle Wünsche berücksich­tigt werden. So wird es vorerst keine direkte Busverbind­ung zwischen Kempen und Venlo geben. Einige Anregungen werden zudem noch geprüft.

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