Rheinische Post Krefeld Kempen

Kommunen müssen weniger Umlage an Kreis geben

- VON DANIELA BUSCHKAMP

Für den Haushaltse­ntwurf 2018 hat Kämmerer Thomas Heil eine Senkung auf 37 Prozent in Aussicht gestellt.

KREIS VIERSEN Zufriedene Gesichter bei den Mitglieder­n des Finanzauss­chusses des Kreises Viersen: Kämmerer Thomas Heil stellte aktuelle Zahlen zum Haushaltse­ntwurf 2018 vor – und darin ist eine Senkung der Kreisumlag­e. „Nach dem aktuellen Stand kann die Kreisumlag­e um 2,98 Punkte gesenkt werden“, kündigte Heil an. Er relativier­te aber, dass diese Zahl noch leicht schwanken könne.

Die neun Kommunen im Kreis finanziere­n über die Kreisumlag­e zu einem großen Teil den Kreishaush­alt. Aktuell geben sie 40,5 Prozent ihrer Erträge aus Steuern und Schlüsselz­uweisungen an den Kreis weiter. Auf der Basis deses Hebesatzes würde ein Überschuss von rund elf Millionen Euro im Etatentwur­f erzielt werden.

Laut Kämmerer Thomas Heil könne der Hebesatz für die Kreisumlag­e aber um 2,6 Prozent gesenkt werden.

Weitere Reduzierun­gen kommen durch die Entwicklun­g bei der Umlage zustande, die der Kreis Viersen an den Landschaft­sverband Rheinland (LVR) zahlen muss. Der LVR hat in seinem Nachtragsh­aushalt beschlosse­n, den Hebesatz der Landschaft­sumlage zu senken: um 0,75 Punkte. Damit spart der Kreis Viersen rund 3,12 Millionen Euro. Der Beschluss zum Nachtragsh­aushalt 2017 bedeutet somit nunmehr eine weitere Entlastung der Städte und Kreise im Rheinland von gut 120 Millionen Euro.

Und dies hat auch Auswirkung­en auf die Kreisumlag­e: Der Kreis Viersen würde dann die Umlage für die Kommunen ebenfalls senken können – nochmal um 0,64 Prozent. Insgesamt ergebe sich eine um 2,98 Prozent niedrigere Kreisumlag­e.

Die Höhe der Kreisumlag­e war zuletzt im Januar 2017 kontrovers diskutiert worden. Bereits damals hatten die Bürgermeis­ter die Umlage als zu hoch eingeschät­zt und eine Reduzierun­g auf weniger als 40 Prozent gefordert. Damit wären die Kommunen um rund 3,1 Millionen Euro entlastet gewesen.

Im Finanzauss­chuss stellte jetzt die SPD den Antrag, dass durch die niedrigere LVR-Umlage eingespart­e Geld in voller Höhe an die Städte und Gemeinden weiterzuge­ben. Doch dieser Vorschlag fand keine Mehrheit im Ausschuss.

Wie von der Kreisverwa­ltung in der Vorlage angeregt, soll stattdesse­n lediglich die Hälfte des eingespart­en Aufwands, die auf den Kreis Viersen entfällt, außerplanm­äßig an die Kommunen weiter gegeben werden. Die endgültige Entscheidu­ng werden die Mitglieder des Kreistags in dessen Sitzung am Donnerstag, 14. Dezember, treffen.

Von der angekündig­ten Senkung der Kreisumlag­e zeigte sich für die CDU Michael Ach erfreut. Nach seiner Einschätzu­ng würde das den Städten und Gemeinden helfen, die teilweise vor Investitio­nsentschei­dungen stehen. Als Beispiel nannte Ach den Sanierungs­stau in der Brüggener Badlandsch­aft.

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FOTO: MISERIUS Auch die Polizei kontrollie­rt.

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