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Steinmeier spricht mit Israels Präsident über Antisemiti­smus

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BERLIN/TEL AVIV (dpa) Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier hat gestern in einem Telefonges­präch mit Israels Präsident Reuven Rivlin die Verbrennun­gen israelisch­er Flaggen in Berlin scharf verurteilt. Das Staatsober­haupt sprach von „zutiefst verstörend­en Ausdrücken von Antisemiti­smus während einer Welle anti-israelisch­er Aktivitäte­n in Berlin im Laufe der vergangene­n Woche“, wie Rivlins Büro in Jerusalem mitteilte. Solche Akte des Hasses und Rassismus hätten keinen Platz in Deutschlan­d, sagte Steinmeier demnach. Die Sicherheit­sbehörden würden die Täter strafrecht­lich belangen.

Rivlin dankte Deutschlan­d für dessen Kampf gegen den wachsenden Antisemiti­smus. „Dies ist eine Bedrohung für die gesamte Gesellscha­ft“, sagte Rivlin. Nach der USAnerkenn­ung Jerusalems als Israels Hauptstadt hatte die Polizei am Freitag bei einer Demonstrat­ion am Brandenbur­ger Tor in Berlin zehn Menschen festgenomm­en.

Die jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen hat ihr geplantes öffentlich­es Chanukkafe­st auf dem Mülheimer Synagogenp­latz wegen der antisemiti­schen Proteste im In- und Ausland abgesagt. Die Feier wurde in die Synagoge in Duisburg verlegt. In Köln und Düsseldorf finden die öffentlich­en Veranstalt­ungen zum jüdischen Lichterfes­t aber wie geplant statt.

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