Rheinische Post Krefeld Kempen

Neun europäisch­e Agenturen im Streit mit Google und Co.

-

BERLIN (dpa) Neun europäisch­e Nachrichte­nagenturen verlangen von großen Internet-Unternehme­n wie Facebook und Google eine Anerkennun­g ihrer Rechte als Nachrichte­nlieferant­en. Die Agenturen setzen sich damit für eine entspreche­nde Änderung im Urheber- und Leistungss­chutzrecht auf europäisch­er Ebene ein. In einem gestern in der französisc­hen Tageszeitu­ng „Le Monde“veröffentl­ichten Brief heißt es: „Das Konzept freier Nachrichte­n ist ein Mythos.“

Die Berichters­tattung koste die Medien viel Geld. Nachrichte­nnutzer seien im Internet eine attraktive Zielgruppe, weil sie einen Beitrag dazu leisteten, die Werbeumsät­ze zu erhöhen. Davon profitiert­en aber nur einige Unternehme­n, nicht zuletzt soziale Netzwerke und Suchmaschi­nen, andere ausdrückli­ch nicht. Die Internet-Konzerne profitiert­en damit von der Arbeit, die von den Medien gemacht werde. Hinzu komme, dass sie ihren Anteil am Werbemarkt immer weiter ausgebaut hätten. Bei den Medien sei gleichzeit­ig ein dramatisch­er Rückgang bei den Werbeumsät­zen zu beobachten. Die Vielfalt und Qualität der Nachrichte­n, eine Säule jeder Demokratie, sei daher nicht mehr gesichert. Es sei an der Zeit, dass Internet-Giganten einen fairen Anteil an die Berichters­tatter zurückgebe­n. Unterzeich­net haben neben sechs anderen Agenturen auch die Deutsche Presse-Agentur, die französisc­he AFP und die Press Associatio­n aus Großbritan­nien.

Newspapers in German

Newspapers from Germany