Rheinische Post Krefeld Kempen

Im Essen steckt manchmal mehr als wir denken

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Auf den ersten Blick wirkt alles wie ein normaler Supermarkt: lange Regale, in denen etwa Milch und Tütensuppe­n stehen. Doch die Waren sind nicht echt. Sie sind nur auf riesigen Fotos abgebildet. An den Fotowänden hängen Schilder mit Wörtern wie Joghurt und Brot. Mit diesen Schildern kann man zur Kasse gehen. Dieser besondere Supermarkt ist im Museum für Zusatzstof­fe in Hamburg aufgebaut. Dort erfahren Menschen, was alles in Produkten verarbeite­t ist, die sie kaufen. Zusatzstof­fe sind natürliche oder auch künstlich hergestell­te Stoffe, die in Lebensmitt­eln stecken können. Firmen können Zusatzstof­fe nutzen, wenn sie Lebensmitt­el produziere­n. Sie sagen: Dank der Zusatzstof­fe können Produkte länger haltbar bleiben oder ihre Form, Festigkeit und Farbe behalten oder weniger kosten als Produkte mit natürliche­n Zutaten. Einige Firmen stellen zum Beispiel Himbeer-Joghurt fast ganz ohne echte Himbeeren her. Sie verwenden stattdesse­n Zusatzstof­fe, etwa Farbstoffe, damit der Joghurt rosa aussieht. In dem Museums-Supermarkt können Besucher testen, wie viele und welche Zusatzstof­fe in Produkten sind. Sie scannen die Schilder an der Kasse ein und sehen Informatio­nen dazu auf einem Monitor. Zusatzstof­fe sind teilweise umstritten. Sie seien nicht giftig, sagt Christian Niemeyer, der Leiter des Museums. „Es ist aber nicht immer klar, wie sie langfristi­g im Körper wirken.“Ein Beispiel: Ein Stoff kommt ins Essen, um Schimmelpi­lze abzutöten und es haltbarer zu machen. Dann wirkt sich das vielleicht auch auf winzige Bakterien aus, die im Darm des Menschen wichtige Arbeit bei der Verdauung leisten. dpa

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FOTO: DPA In diesem Museum erfährt man, welche Zusatzstof­fe manche Lebensmitt­el enthalten.

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