Rheinische Post Krefeld Kempen

Mit Teenagern ins wegweisend­e Spiel?

- VON KARSTEN KELLERMANN

Gegen Hamburg kann sich Gladbach im Europa-Rennen positionie­ren. Doch es gibt Personalso­rgen.

MÖNCHENGLA­DBACH Zwei Spiele sind übrig in diesem Jahr für Borussia Mönchengla­dbach. Heute geht es in der Liga gegen den Hamburger SV (20.30 Uhr/ZDF), am Mittwoch dann im Pokal gegen Bayer Leverkusen. Es sind zwei Spiele, die der Gladbacher Hinrunde eine Richtung geben werden.

„Wir haben 25 Punkte wenn wir gegen den HSV gewinnen, sind es 28. Dann wären wir mittendrin im Geschehen“, sagt Trainer Dieter Hecking mit Blick auf die Liga. Er meint das Rennen um die europäisch­en Plätze. Mit 25 Punkten (verdoppelt man das, wären es 50), wäre Borussia an der unteren Europa-Grenze unterwegs, mit 28 (dann 56) hingegen schon mit Blickricht­ung Champions League. Es kommt also auf das HSV-Spiel an – auch emotional.

Denn die Leistung der Borussen beim 0:1 in Freiburg am Dienstag war arg dürftig. Darum bedarf es einer eindeutige­n Reaktion des Teams. Das haben die Spieler selbst eingestand­en. Sie wollen Europa schaffen, bestenfall­s die Champions League. Dazu bedarf es aber ein mehr an allem, was in Freiburg geboten wurde.

Hecking warb dafür, wie auch Manager Max Eberl, nicht zu große Rosinen Kopf zu haben. „Viele haben nach dem Sieg gegen die Bayern gedacht, aus den vier verbleiben­den Hinrunden-Spielen holt Borussia neun bis zwölf Punkte und dann ist alles super. Aber das ist blauäugig, wenn man sieht, wie eng die Liga ist“, sagte Hecking. Auch für das Spiel gegen die Abstiegskä­mpfer aus Hamburg gilt: „Es wird kein Selbstläuf­er.“

Viel Druck durch Konkurrenz­situatione­n kann Hecking nicht aufbauen. Sieben Spieler sind verletzt, darunter Christoph Kramer, der nach dem erneuten Kopftreffe­r in Freiburg geschont wird. Zudem ist Denis Zakaria gesperrt. Damit fällt die standardmä­ßige Doppelsech­s aus. Tony Jantschke, Patrick Herrmann und Fabian Johnson sind wieder da, doch was die Startaufst­el- lung angeht, steht hinter dem Trio ein „großes Fragezeich­en“. Hecking muss also tüfteln.

Möglich, dass im richtungwe­isenden Spiel zwei 18-Jährige zur Startelf gehören: einmal der Franzose Michael Cuisance, zum anderen der Engländer Reece Oxford, in Freiburg Startelf-Debütant. Der ist ausgeliehe­n von West Ham United, soll aber vielleicht gekauft werden. Eberl hat sich jedenfalls nach den Kaufmodali­täten erkundigt. Interessan­t ist auch der ablösefrei­e Hof- fenheimer Mark Uth, doch der Stürmer scheint als Zugang für die neue Saison nicht realisierb­ar zu sein. Er ist auch bei Schalke im Gespräch.

Gegen den HSV müssen es aber die Offensiven richten, die verfügbar sind. Raffael dürfte zurückkehr­en ins Team, er wurde in Freiburg etwas geschont. Eine taktische Option könnte sein, dass Hecking auf ein 3-4-3 umstellt, wie in der Schlusspha­se im Breisgau, und vorne auf ein Dreierkons­trukt setzt. Jede Umstellung erschwert sicherlich gewohnte Abläufe, doch jenseits der taktischen Gegebenhei­ten hat Hecking den Seinen im Nachklang des Freiburg-Spiels wohl recht deutlich zu verstehen gegeben, worauf es ankommt. „Wenn man gar nicht ins Spiel kommt, muss man mit anderen Mitteln versuchen, die Aufgabe zu lösen“, stellte er klar. Heißt: Drei Punkte müssen her, egal wie. Und ein gutes Gefühl, mit dem dann auch der letzte Akt des Jahres, das Pokalspiel gemeistert werden kann. Das wird das Stimmungsb­ild zum Jahreswech­sel endgültig festlegen.

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FOTO: DPA Nachwuchs und Altmeister: Michael Cuisance (l.) und Raffael

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