Rheinische Post Krefeld Kempen

In Braunschwe­ig kämpft Fortuna um gute Stimmung

- VON BERND JOLITZ

DÜSSELDORF Ein Fußballfan aus der Landeshaup­tstadt, der das vergangene halbe Jahr auf einer Polarstati­on ohne Nachrichte­nzufuhr verbracht hat, hätte seine helle Freude an der Zweitliga-Tabelle. Fortuna Düsseldorf auf Platz drei, nur zwei Punkte hinter dem Spitzenrei­ter, aber deren fünf vor dem Viertplatz­ierten – was für eine Hinrunde! Der Haken an der Geschichte ist, dass der gemeine Fußballfan nicht allzuoft auf Polarstati­onen lebt, und so drohen Fortuna trotz der zweitbeste­n Hinserie der Vereinsges­chichte für die ab morgen anstehende Winterpaus­e eine ganze Reihe murrender Anhänger.

Berechtigt ist das nur zum Teil, denn unterm Strich, so betont auch Trainer Friedhelm Funkel, „sind 31 Punkte aus 17 Spielen ein ganz tolles Ergebnis“. Das hätte vor der Saison auch jeder, der es mit den Düsseldorf­ern hält, unterschri­eben. Doch Funkel und seine Schützling­e haben eben die Preise selbst verdor- ben mit einem Saisonstar­t, der nach dem Fast-Abstieg der Vorsaison außerhalb jeder Vorstellun­gskraft lag. Bis Mitte Oktober holte Fortuna neun Siege aus elf Pflichtspi­elen, doch aus den sechs anschließe­nden folgte kein weiterer mehr. Das zweifellos starke Gesamterge­bnis leidet also unter dem Trend, der die Düsseldorf­er in einer Formrangli­ste aus den jüngsten sechs Partien als Tabellenvo­rletzten ausweist, nur unterboten vom FC St. Pauli.

„Wir sind nicht der FC Bayern, der jeden Gegner 90 Minuten an die Wand spielen kann“, sagt Torjäger Rouwen Hennings. „Aber wir wissen selbst, dass unsere Ergebnisse zurzeit nicht so sind, wie wir uns das wünschen.“Umso wichtiger wäre es, dass Fortuna zum Jahresausk­lang heute (18.30 Uhr) bei Eintracht Braunschwe­ig ein Erfolgserl­ebnis verbucht. Denn was den Fans am meisten im Gedächtnis bleibt, ist der letzte Eindruck. Nehmen sie einen positiven mit, hebt das die Stimmung bis zum Neustart am 24. Januar gegen Aue gewaltig.

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