Rheinische Post Krefeld Kempen
Pinguine gegen Adler ohne Chance
Eishockey: Die Krefelder mussten sich gestern einem starken Mannheimer Team mit 0:7 geschlagen geben. Nach dem fünften Treffer kam Klein für Pätzold ins Tor. Morgen Heimspiel gegen Ingolstadt.
H.-G. SCHOOFS UND JOSEF HERMANNS BERICHTEN AUS MANNHEIM DEL Zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort! Das galt gestern Abend für die Krefeld Pinguine. Zwei Tage nach dem harten Kampf in Berlin wurden sie von frischen, angriffslustigen und überaus hungrigen Adlern zerpflückt. Am Ende kehrten sie aus Mannheim mit ihrer höchsten Saisonniederlage zurück und rutschten auf Tabellenplatz 13 ab. Ein „Eigentor“zum 0:3 brach den Krefeldern das Genick. Sie verloren den Faden und lagen bereits nach 40 Minuten hoffnungslos mit 0:6 zurück. Bester Krefelder war bis zur 33. Minute Torwart Dimitri Pätzold, der aber nach dem fünften Treffer geschont und gegen Patrick Klein ausgetauscht wurde. Bis zum morgigen Heimspiel (16.30 Uhr) müssen die Schwarz-Gelben diese Klatsche schnell verdauen. Denn gegen den ERC Ingolstadt muss unbedingt ein Sieg her, um einigermaßen den Anschluss an Platz zehn zu halten.
Als die Pinguine zwei Stunden vor dem Spiel an der SAP-Arena ankamen, pfiff ihnen ein kalter Wind ins Gesicht. Das war schon ein Vorgeschmack auf das, was die Schwarzgelben in den 60 Minuten auf dem Eis erwarten könnte. Das Lazarett der Adler hatte sich nämlich gerade gelichtet. Unter anderem kehrte auch Ex-NHL-Crack Marcel Goc ins Team zurück. „Mannheim hat eine sehr gute Mannschaft mit vier starken Sturmreihen. Wir müssen in der Defensive heute unsere beste Leistung bringen und brauchen selber drei bis vier Tore, wenn wir hier gewinnen wollen. In der Abwehr werden wir mit sieben Verteidigern beginnen. Die Sturmreihen bleiben unverändert, Justin Feser bleibt auch Mittelstürmer. Ich hoffe, dass wir möglichst lange mit vier Angriffsreihen spielen können, überlege aber je nach Spielverlauf, meinen Angriffsreihen mit Scoring-Qualität mehr Eiszeit zu geben“, sagte Trainer Rick Adduono kurz vor dem Er- öffnungsbully im Gespräch mit unserer Zeitung.
Die Pinguine konnten sich übrigens über reichlich Unterstützung von den Rängen freuen. In zwei Bussen waren gut 100 Fans der Schwarz-Ggelben in die Quaderatestadt gefahren, und auch das komplette Team der Geschäftsstelle, angeführt von Sportdirektor Matthias Roos, war anlässlich des Betriebsausfluges nach Mannheim gereist. Deren Hoffnung auf eine Überraschung erhielt früh einen Dämpfer. Als Marcel Müller und Kink in der Kühlbox saßen, nutzten die Hausherren den Platz auf dem Eis zur Führung (5.). Und als kurz darauf Maxi Faber auf der Strafbank saß, kam Akdag frei zum Schuss und schoss Dimitri Pätzold durch die Schoner in die Maschen. Die Pinguine steckten die beiden Gegentreffer zwar gut weg und hatten in der 12. Minute durch Justin Feser die bis dahin größte Krefelder Torchance, doch die Adler drängten weiter auf mehr Treffer. Das verhinderte Pätzold bis zur Pause ein ums andere Mal. Nach Wiederbeginn ergab sich für die Krefelder bei ihrer ersten Überzahl die Chance zum Ausgleich. Doch bei einem Break verhinderte Pätzold gegen Raedeke das 0:3. Als sich Tim Miller im gegnerischen Drittel eine dumme Strafe abholte, nutzten die Adler das zum nächsten Treffer. Dabei stand allerdings Mikko Vainonen Pate. Als Pätzold einen Schuss von MacMurchy abgewehrt hatte, wollte der Finne verhindern, dass Kolarik an den Puck kam und lenkte die Scheibe ins eigene Tor. Dieser Treffer lähmte die Pinguine kurzfristig. Binnen 64 Sekunden erhöhten die Hausherren auf 5:0. Für Pätzold kam Patrick Klein ins Tor. Doch bereits 39 Sekunden später musste auch er sich schon geschlagen geben, als Pietta Torjäger Kolarik nicht am Schuss hindern konnte. Im Schlussdrittel taten sich beide Teams nicht mehr weh. Die Adler machten die Sieben auf einen Streich noch voll. Den Schlusspunkt setzte Krefeld, als Alex Trivellato den Pfosten traf.