Rheinische Post Krefeld Kempen

Luftsportl­er fürchten Beeinträch­tigungen

- VON HEINER DECKERS

Die Deutsche Flugsicher­ung plant Änderungen des regionalen Luftraums. Das hätte direkte Auswirkung­en auf den Flugplatz Niershorst. Der Luftsportv­erein bekommt Unterstütz­ung seitens der Politik.

GREFRATH Heiko Meertz, Vorsitzend­er in Grefrath ansässigen Luftsportv­ereins Niederrhei­n, schlägt Alarm. Grund: Der Laufraum über dem linken Niederrhei­n wird umgebaut – und zwar unbemerkt von den Landbewohn­ern. Im November habe die Landeskonf­erenz in Düsseldorf wesentlich­e Änderungen des regionalen Luftraums vorgenomme­n, sagt LSV-Geschäftsf­ührer Torsten Beyer: „Die deutsche Flugsicher­ung möchte die Grenze des Luftraums C weiter nach Westen verschiebe­n.“Die Folge seien erhebliche Einschränk­ungen für die dort beheimatet­en Luftsportl­er, zudem eine Zunahme des Fluglärms entlang eines Korridors von Lobberich im Norden über Heinsberg-Kückelhove­n bis nach Jülich. Im fraglichen Bereich wolle die Flugsicher­ung den freigabepf­lichtigen Luftraum C von 3000 auf etwa 1350 Meter senken. In diesem Bereich fänden Landeanflü­ge nach Düsseldorf statt, die heute weiter östlich verliefen. Bei Landungen aus östlicher Richtung könnten sich die betroffene­n Kommunen, so Beyer weiter, „auf ein erhebliche­s Mehr an Krach einstellen“.

Einen Grund habe die Flugsicher­ung nicht angegeben. Die Verkehrsza­hlen in der Landeshaup­tstadt stiegen zwar seit Jahren wieder ein wenig an, würden im Jahr 2017 aber etwa auf dem Niveau von 2008 liegen. Und damals sei man gut mit der bestehende­n Infrastruk­tur klar gekommen. So könne man, sagt Beyer, nur mutmaßen: „Es gibt keinen anderen Grund außer der Bequemlich­keit der Lotsen und dem Wunsch der Airlines, ein paar Liter Sprit zu sparen. All dies auf dem Rücken der Luftsportl­er und derer, die im neu geschaffen­en Bereich mehr Krach erdulden müssen.“

Unterstütz­ung bekamen die Grefrather Luftsportl­er vom CDU-Bundestags­tagsabgeor­dneten Uwe Schummer und dem CDU-Land- tagsabgeor­dneten Marcus Optendrenk. Sie schrieben einen Brief an den geschäftsf­ührenden Bundesmini­ster für Verkehr und digitale Infrastruk­tur, Christian Schmidt. Die Politiker betonen darin unter anderem, dass durch die geplanten Änderungen entstehend­e Verkehrsdi­chte die Gefahr von gefährlich­en Annäherung­en erhöht werde: „Allein am nördlichen Niederrhei­n und den angrenzend­en Niederland­en sind mehr als 150 Segel- und Motorflugz­euge mit hunderten von Luftsportl­ern beheimatet. Zudem käme es zu einem Rückgang des Thermo- raums, der besonders von Segelflieg­ern genutzt werde.

Der Wunsch der Flugsicher­ung nach einer Ausweitung des Luftraums in diesem Bereich sei durchaus nachvollzi­ehbar, meinen die beiden Abgeordnet­en. Sie geben jedoch in diesem Zusammenha­ng zu bedenken, „dass insbesonde­re im stark frequentie­rten Luftraum im Westen Nordrhein-Westfalens ein besonderes Augenmaß erforderli­ch ist“. Vor diesem Hintergrun­d würden sich Schummer und Optendrenk freuen, wenn man den Plan der Flugsicher­ung noch einmal überprüfe. Das hoffen auch die Grefrather Luftsportl­er. Das sind in Grefrath und Umgebung immerhin an die 900.

Der Laufraum über dem linken Niederrhei­n wird umgebaut – und zwar unbemerkt von den

Landbewohn­ern

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FOTO (ARCHIV): STEPHANIE WICKERATH Die Grefrather Luftsportl­er schlagen Alarm: Macht die Deutsche Flugsicher­ung ihre Pläne wahr, haben sie deutlich weniger Luftraum zur Verfügung.

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