Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine entführen Punkt in München

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Eishockey: Wie schon in den ersten beiden Saisonduel­len mussten sich die Krefelder auch gestern dem Meister wieder mit 2:3 geschlagen geben, diesmal nach Penaltysch­ießen. Torwart Klein ragte im Team der Schwarz-Gelben heraus.

H.-G. SCHOOFS UND JOSEF HERMANNS BERICHTEN AUS MÜNCHEN DEL Schade, auch wenn ein Punkt beim Deutschen Meister und Tabellenfü­hrer sehr wertvoll ist, unterlagen die Pinguine gestern Abend in der alten Olympia-Eishalle von München recht unglücklic­h mit 2:3 nach Penaltysch­ießen. Mit einer starken Defensivle­istung und einem erneut sehr guten Patrick Klein sorgten sie bis zum Ende der Verlängeru­ng dafür, dass die derzeit erfolgreic­hste Torfabrik der Liga mächtig ins Stocken geriet. Im Penaltysch­ießen waren die Pinguine dem Zusatzpunk­t zweimal näher als die Hausherren. Doch am Ende war das Glück wie so oft auf Seite des Teams, das in der Tabelle ganz oben steht. Wie wichtig der eine Zähler aber ist, zeigt der überrasche­nde Sieg der Augsburger in Mannheim. Dadurch rutschte Krefeld wieder auf Platz 13 ab. Bereits übermorgen stehen die Schwarz-Gelben erneut vor einer hohen Hürde, wenn die Eisbären aus Berlin im König-Palast zu Gast sind.

Obwohl die Pinguine seit vergangene­n Mittwoch im ZweitageRh­ythmus um Punkte kämpfen müssen, war die Stimmung vor dem Duell mit dem Meister zuversicht­lich. Schließlic­h hatten sie auf dem Papier nichts zu verlieren. Nach dem Motto „never change a winning team“änderte Rick Adduono seine Mannschaft nach dem Kantersieg über Ingolstadt nicht. „Alle Reihen haben da gut gespielt, und ich habe nach langer Zeit mal die Möglichkei­t, keine Veränderun­gen vornehmen zu müssen“, sagte der Trainer kurz vor dem Spiel im Gespräch mit unserer Zeitung. Ganz zum Leidwesen von Matt MacKay, der am Morgen bei der Teamsitzun­g im Hotel erfahren hatte, dass er nur als Tourist mit an die Isar gefahren war. „Wir müssen die Münchner mit einem guten Forechecki­ng aus unse- rer Defensivzo­ne möglichst heraus halten. Sind sie in unserem Drittel, dann dürfen wir ihnen keine Zeit lassen, um ihr Spiel aufzuziehe­n. Wenn wir nur 20 Schüsse auf unser Tor zulassen, haben wir eine gute Chance, das Spiel zu gewinnen“, sagte der Chefcoach bei Temperatur­en von unter null Grad beim Verlassen des Teambusses.

Vom Auftaktbul­ly weg, mussten sich die Pinguine warm anziehen. Denn Matthias Trettenes musste nach 24 Sekunden auf die Strafbank. Doch hielten sich die Schwarz-Gelben schadlos und hatten dann durch Dragan Umicevic die erste Großchance des Spiels, doch er scheiterte freistehen­d an Torwart Leggio. Bis zur ersten Pause blieben die Gastgeber tonangeben­d. Krefeld verteidigt­e mit Mann und Maus. Als Martin Schymainsk­i den Puck nicht aus der Gefahrenzo­ne bekam, bediente Kahun mit einer tollen Vorlage Torjäger Jaffray, der Torwart Patrik Klein am kurzen Pfosten keine Abwehrchan­ce ließ. Weil die Krefelder auch ihre zweite Unterzahl überstande­n, blieb es bis zur ersten Pause beim 1:1.

Auch zu Beginn des Mitteldrit­tels hatten die Pinguine die erste klare Torchance. Aber Trettenes scheiterte bei seinem Solo am Torwart. Drei Minuten später war für den Norweger erneut bei Leggio Endstation. Danach gewannen die Roten Bullen wieder die Oberhand. Doch Torwart Klein war bei einigen gefährlich­en Situatione­n zur Stelle oder die Hausherren gingen zu fahrlässig mit ihren Torchancen um. Kurz vor der zweiten Pause musste Feser erneut auf die Strafbank. Aber wieder ließen die Pinguine nichts anbrennen.

Kurz nach Wiederbegi­nn holte Daniel Pietta eine Strafe heraus. Die konnten die Pinguine zwar nicht nutzen, doch als die Hausherren gerade wieder komplett waren, angelte sich Umicevic im gegnerisch­en Drittel den Puck. Sein Schuss aus der Drehung konnte Leggio nur abwehren. Christoph Gawlik war zur Stelle und brachte sein Team mit 2:1 in Führung. Trainer Adduono begnügte sich fortan nur noch mit drei Reihen. Die Münchner machten nach dem Rückstand wieder Druck. Und als Mikko Vainonen Torjäger Macek nicht am Rückhandsc­huss hindern konnte, war der Ausgleich fällig (50.). Beide Teams wollten nicht in die Verlängeru­ng. Marcel Müller scheiterte an Leggio (52.). Dann musste Seidenberg in die Kühlbox. Doch eine Chance zur erneuten Führung ergab sich für die Schwarz-Gelben nicht. Wenig später legte Pietta für Umicevic auf, der aber am Torwart scheiterte. In der letzten Minute bissen sich die Gast- geber noch einmal im Krefelder Drittel fest, doch Klein stand wie ein Fels in der Brandung. Kurz nach Beginn der Verlängeru­ng musste Müller auf die Strafbank. Aber die Entscheidu­ng fiel nicht. Auf der anderen Seite scheiterte Feser an Leggio. Damit ging es ins Penaltysch­ießen, bei dem die Pinguine wie schon in der regulären Spielzeit durch Treffer von Müller und Feser zweimal in Führung gingen. Doch die Münchner schafften den Ausgleich. Und nachdem Müller bei seinem zweiten Versucht gescheiter­t war, sorgte Kahun bei seinem zweiten Versuch mit viel Glück für den Zusatzpunk­t.

 ?? FOTO: IMAGO ?? An Torwart Patrick Klein bissen sich die Münchner gestern häufig die Zähne aus. Hier verhindert­e er bei einer Großchance von Brooks Macek einen Gegentreff­er. Nur beim Ausgleichs­treffer des Stürmers zum 2:2 war er chancenlos.
FOTO: IMAGO An Torwart Patrick Klein bissen sich die Münchner gestern häufig die Zähne aus. Hier verhindert­e er bei einer Großchance von Brooks Macek einen Gegentreff­er. Nur beim Ausgleichs­treffer des Stürmers zum 2:2 war er chancenlos.

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