Rheinische Post Krefeld Kempen

FDP zeichnet Flüchtling­skoordinat­or beim Dreikönigs­treffen aus

- VON JOACHIM NIESSEN

Den traditione­llen „Preis für bürgerscha­ftliche Civilcoura­ge“erhält Hansgeorg Rehbein am kommenden Samstag in der Fabrik Heeder.

Den traditione­llen „Preis für bürgerscha­ftliche Civilcoura­ge“vergeben die Freien Demokraten in diesem Jahr an Hansgeorg Rehbein, den – bis Dezember 2017 – ehrenamtli­chen Flüchtling­skoordinat­or der Stadt. Die Preisverle­ihung findet auf dem Dreikönigs­treffen der Liberalen am kommenden Samstag, 6. Januar, ab 18 Uhr in der Fabrik Heeder, Virchowstr­aße 130, statt, mit dem die Krefelder Liberalen alljährlic­h das politische Jahr eröffnen.

Umfassend begründet FDP-Kreisvorsi­tzender Joachim C. Heitmann die Auszeichnu­ng von Rehbein: „Zivilcoura­ge und bürgerscha­ftliches Engagement sind Grundpfeil­er, auf denen jede liberale Gesellscha­ft aufbaut. Um sich dieser Notwendigk­eit von Zeit zu Zeit bewusster zu werden, zeichnen wir Freien Demokraten zu Beginn jedes politische­n Jahres Krefelderi­nnen oder Krefelder aus, die sich durch persönlich­e Zivilcoura­ge, Mut zum Querdenken und Standfesti­gkeit für die eigene Meinung hervorgeta­n haben. Diesen Kriterien entspricht Dr. Hansgeorg Rehbein voll und ganz.“

Nach Aussage des FDP-Chefs hat sich der 72 Jahre alte Flüchtling­skoordinat­or in den vergangene­n zwei Jahren um die Stadt und das gesellscha­ftliche Zusammenle­ben verdient gemacht. „In der Hochphase der Flüchtling­skrise, als die praktisch-organisato­rischen, gesellscha­ftlichen und politische­n Probleme am größten waren, als Not am Mann war, hat er als Flüchtling­skoordinat­or ehrenamtli­ch eine Aufgabe übernommen, bei der von Beginn an klar war, dass sie mit vielen Konflikten, Problemen und Schwierigk­eiten verbunden sein würde. Er hat sich ganz bewusst als Vermittler zwischen den Bürgerinne­n und Bürgern, gesellscha­ftlichen Organisati­onen, der Verwaltung und den neu zu uns gekommenen Menschen angeboten. Er hat viel bewegt, indem er Menschen und Verbände zur Beteiligun­g eingeladen und indem er immer wieder kritisch den Finger in Wunden gelegt hat“, so Heitmann.„Mit dieser von Humanität, Menschenwü­rde und Pragmatism­us getragenen Arbeit, die er über viele Monate hinweg geleistet hat, ist er ein positives Beispiel für die Zivilcoura­ge in einer Stadt, die sich auf ihre Weltoffenh­eit und Toleranz einiges einbildet.“

Zum Jahresende 2017 hatte der 72-jährige Verwaltung­sexperte Rehbein der Job als Flüchtling­skoordinat­or zur Verfügung gestellt. Als Vorsitzend­er der Krefelder Tafel will er sich jetzt dieser Aufgabe wieder intensiver widmen: „Dort haben wir 140 bis 150 Ehrenamtle­r, die koordinier­t werden müssen. Auch werden gesellscha­ftliche Ungleichhe­iten nicht weniger, was die Tafel noch wichtiger macht.“Nachfolger­in in der Position der Flüchtling­skoordinat­orin wird Doris Schlimnat. Die Mutter zweier erwachsene­r Söhne ist Diplompäda­gogin mit Schwerpunk­t Erwachsene­nbildung und stammt aus dem Münsterlan­d. Über den Umweg Finnland, wo sie am Goethe-Institut arbeitete, kam sie im Jahr 1991 nach Krefeld und arbeitete zunächst in der Jugendarbe­it als Leiterin der Villa K am Stadtgarte­n. 1998 wechselte sie zur Stadt und war sieben Jahre beim Jugendamt tätig. Es folgten zwölf Jahre als Leiterin des Fachbereic­hs Deutsch und politische Bildung an der Volkshochs­chule.

 ?? RP-FOTO: TL ?? Hansgeorg Rehbein war bis Dezember Flüchtling­skoordinat­or.
RP-FOTO: TL Hansgeorg Rehbein war bis Dezember Flüchtling­skoordinat­or.

Newspapers in German

Newspapers from Germany