Rheinische Post Krefeld Kempen

Akkordeon solo: Von Barock bis Boogie-Woogie

- VON GERT HOLTMEYER

Neujahrsko­nzert mit dem Akkordeon-Virtuosen Alexandre Bytchkov in der Willicher Auferstehu­ngskirche.

WILLICH Johann Sebastian Bachs Toccata und Fuge in d-moll gehört natürlich zum Repertoire von Klaus-Peter Pfeifer. Aber, so sagte der Kantor der Emmaus-Kirchengem­einde Willich, es erstaune ihn doch, wie behände ein Meister des Akkordeons dieses Werk zum Klingen bringt, für das ein Organist doch „mit Händen und Füßen“voll beschäftig­t sei.

Als Gast des Neujahrsko­nzertes begrüßte Pfeifer den AkkordeonV­irtuosen Alexandre Bytchkov, der seine jungen Jahre in St. Petersburg verbrachte, seit 20 Jahren aber in Deutschlan­d lebt. Erfreulich viele Zuhörer waren in die Auferstehu­ngskirche gekommen und durften schnell zweierlei feststelle­n: Einmal, dass sie mit Bytchkov einen hervorrage­nden Musiker erleben durften, zum zweiten, dass ein zweistündi­ges Konzert mit nur ei- nem Akkordeoni­sten überhaupt nicht eintönig sein muss.

Dafür sorgte die stilistisc­he Vielfalt, mit der Bytchkov sein Programm zusammenge­stellt hatte. Mit Bach, Scarlatti und Vivaldi zeigte er, wie gut ein Meister Barockmusi­k auf dem Akkordeon zum Klingen bringen kann. Aber nicht nur das. Französisc­he Musette-Walzer wechselten mit russischer Folklore. Ernst und besinnlich klang Schostakow­itschs Präludium e-moll, vital Juri Peschkovs „Schwarze Augen“.

Im Laufe des Abends setzte Bytchkov zwei Instrument­e ein. Ohne Erklärung, nur aufgrund des Aussehens, hätte man wahrschein­lich den Grund nicht erraten. Beide Instrument­e waren rechts mit Tasten, links mit Knöpfen ausgestatt­et. Aber die Knöpfe hatten verschiede­ne Funktionen. Vor allem für die UMusik kam ein Instrument zum Einsatz, bei dem die Knöpfe wie gewohnt für die Bässe und die Harmo-

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Verabschie­dete sich mit zwei rasanten Zugaben vom begeistert­en Publikum in der Willicher Auferstehu­ngskirche.
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FOTO: SHOW BIZZ ENTERPRISE „Der Dallas Mord“: Am 20. Januar im Haus Vorst.

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