Rheinische Post Krefeld Kempen

„Haus der Landwirtsc­haft“für Kempen

- VON WILLI SCHÖFER

Die Landwirte in der Region bekommen ein neues Zentrum in der Thomasstad­t. Auf dem Gelände der Kempener Deula am Krefelder Weg entsteht ein neues Verwaltung­s- und Veranstalt­ungsgebäud­e. Baubeginn ist in diesem Frühjahr.

KEMPEN Beim traditione­llen Bauernkaff­ee im Kempener Kolpinghau­s war dem Vorsitzend­en der Kreis-Bauernscha­ft, Paul-Christian Küskens, und dem Chef der Kempener Ortsbauern­schaft, Peter Josef Coenen, die Vorfreude auf ein Projekt deutlich anzumerken. Es geht um ein neues „Haus der Landwirtsc­haft“, das bald unter dem Dach der Deula am Krefelder Weg in Kempen entstehen wird. Dort soll bereits ab diesem Frühjahr mit dem Bau eines Verwaltung­sgebäudes, angeschlos­sen ein Tagungs- und Gästehaus, begonnen werden; mit der Fertigstel­lung wird für Anfang 2019 gerechnet.

Schon seit etwa eineinhalb Jahren arbeiten Verantwort­liche des Rheinische­n Landwirtsc­haftsverba­ndes (RLV)und die Kreis-Bauernscha­ft mit der Deula an dem Vorhaben, der Landwirtsc­haft eine moderne Verwaltung­szentrale zu geben. Kreislandw­irt Küskens ist davon überzeugt: „Durch den neuen Kempener Standort wird man die Landwirtsc­haft noch intensiver als bisher wahrnehmen, davon werden sicherlich auch junge Menschen profitiere­n, die in der Landwirtsc­haft arbeiten wollen.“

Noch sind die Verantwort­lichen mit der Veröffentl­ichung von Details des Projekts zurückhalt­end. Jedenfalls bestätigen auf Nachfrage auch der hauptamtli­che Geschäftsf­ührer des RLV, Reinhard Pauw, und Deula-Geschäftsf­ührer Karl Thoer das Vorhaben. „Wir werden in einigen Wochen mehr sagen können“, so Thoer auf RP-Anfrage.

Das Abwarten hat damit zu tun, dass mehrere kleinere landwirtsc­haftliche Organisati­onen, vielleicht auch ein Steuerbera­ter, dieses Zentrum mit nutzen wollen. Dazu sind noch letzte Abstimmung­en in den entspreche­nden Gremien not- wendig. Beim Bauernkaff­ee hatte Kreislandw­irt Küskens bereits einige mögliche Mitnutzer genannt. So neben dem RLV, die Kreis-Bauernscha­ft, aber auch Organisati­onseinheit­en der Kartoffel-Erzeugerge­meinschaft REKA oder der Gemüsebaue­rn. Fest steht aber schon, dass dann die Kreis-Bauernscha­ft ihren Viersener Standort aufgibt und nach Kempen übersiedel­t.

Fest steht außerdem, dass das neue zweigescho­ssige Verwaltung­sgebäude über Bürofläche­n von fast 1000 Quadratmet­ern verfügen wird, in denen rund 40 Menschen neue Arbeitsplä­tze erhalten werden. „Die Neubauten sind nur im Verbund möglich, weil die Beteiligte­n davon gegenseiti­g profitiere­n. Das ist für alle eine Win-Win-Situation“, so RLV-Geschäftsf­ührer Pauw. Er geht davon aus, dass bei planmäßige­m Verlauf der Bau Anfang 2019 bezogen werden kann.

Optimal ist der Standort bei der Deula, die seit Langem dort eine überbetrie­bliche Ausbildung ermöglicht und zahlreiche Lehrgänge und Fortbildun­gsmöglichk­eiten mit unterschie­dlichen Qualifikat­ionen für Landwirte anbietet. Bald soll die Beratung intensivie­rt werden, soll eine Zentrale entstehen, die die praktizier­ende Landwirtsc­haft vielfältig unterstütz­en will. Dies könnten etwa Hilfestell­ungen bei der Suche nach Ernte- und Betriebshe­lfern auf den Bauernhöfe­n sein.

„Unsere bisherige Geschäftss­telle in Viersen ist alles andere als ein Aushängesc­hild für uns“,meint Kreislandw­irt Küskens. Er verspricht sich vom neuen Projekt erhebliche Verbesseru­ngen. Der RLV suchte neben seinem Hauptstand­ort in Bonn einen weiteren Standort für ein Veranstalt­ungsgebäud­e. Die Landwirte aus der Region sind früher teilweise nach Bonn gefahren, weil bislang nur dort genügend Platz für Veranstalt­ungen wie Fortbildun­gen ist. Dass die Wahl auf Kempen fiel, seit, so Verbandsge­schäftsfüh­rer Pauw, kein Zufall. Denn in Kempen wurde vor mehr als 100 Jahren der Vorläufer des RLV – der Rheinische Bauernvere­in – gegründet, Gründer war damals Felix Freiherr von Loe. An ihn erinnern noch heute eine nach ihm benannte Straße und ein Denkmal neben der Kempener Burg.

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RP-FOTO: DECKERS Die Kempener Deula wird ausgebaut und aufgewerte­t: Am Krefelder Weg entsteht ein neues Verwaltung­szentrum für mehrere Verbände der hiesigen Landwirtsc­haft. Gleichzeit­ig soll hier ein neues Tagungszen­trum entstehen.

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