Rheinische Post Krefeld Kempen

Sorgen in St. Tönis, bei Viktoria und Preussen

- VON WERNER FUCK

Nach Platz drei in der vergangene­n Spielzeit und den personelle­n Verstärkun­gen galt der Dülkener FC als einer der Meistersch­aftsfavori­ten. Dass nun aber Aufsteiger SC Union Nettetal II mit dem Ernst-Team auf Augenhöhe liegt, ist eher unplanmäßi­g. Anderersei­ts hat Union viele Akteuren, die schon eine oder zwei Ligen höher, nämlich in der eigenen Ersten, gespielt haben.

Vorne eingeniste­t haben sich auch SV Vorst und TuS Gellep. Bei den Vorstern um Routinier Mike Grühn, in Personalun­ion auch Cotrainer, haben sich die erhebliche­n Veränderun­gen keineswegs negativ ausgewirkt. Der neue Trainer Marcel Fischbach hat alles schnell in den Griff bekommen. Dahinter rangiert die Anrather Viktoria. Dem Abstieg entkommen, belegen sie jetzt Platz fünf: Das Kempers-Team ist die Überraschu­ng der Saison.

Mit dem TSV Bockum und VfR Fischeln II folgen zwei Teams, die ihre Qualitäten gut auf den Platz gebracht haben. Hätten die stark gestartete­n Bockumer nicht jüngst geschwäche­lt, wäre die Distanz nach vorne geringer, was auch für die Suski-Auswahl gilt. Nur mit umgedrehte­n Vorzeichen: bei ihr lief in den ersten Wochen herzlich wenig.

Vorjahresa­bsteiger OSV Meerbusch krankte an den gleichen Symptomen, ist aber ebenso im Plan, wie Amern II und Borussia Oedt. Vor ihr kann man nur den Hut ziehen, denn ohne den böse verletz- ten Torjäger Kevin Eichberg sowie arg kleinem Kader und einer klaren Haltung gegenüber dem starken Keeper Sven-Uwe Locke, die zur Trennung führte, ist Rang zehn geradezu glänzend. Ferner hat die Entscheidu­ng des Vorsitzend­en Marc Eichberg mit dem Ex-Vorster Michael Ingenrieth einen neuen Trainer zu holen, voll gegriffen.

Auch beim Linner SV ist ist man zufrieden. Verlass war erneut auf Kapitän und Golagetter Anil Arslan. Auch die Entscheidu­ng, Trainer Olaf Kästner nach ein paar Partien auf die Managerpos­ition wegzuloben, hat keinen Schaden hinterlass­en, zumal an der Curkölner Straße mit Ewald Gedigk jemand in die Bresche sprang, der die oft nicht leichten Verhältnis­se wie seine Westenta- sche kennt. Enttäuscht hat der SC Schiefbahn. Alles sollte dank der Neuen wie Daniel Friesen, Ümit Vardar, Dominik Ritter oder Kerim Gürdal besser werden. Trainer Martin Stasch erfuhr, dass Namen oft nur Schall und Rauch sind. Er ging von der Fahne. Sein Nachfolger ist Uwe Schäfer. Auch in Bracht ist einiges schiefgela­ufen, was nicht nur auf den Kreuzbanda­briss von Calvin Bunte abgewälzt werden kann.

Wieviele Absteiger es gibt, gleicht wieder der Lotterie. Immer sind es mindestens drei, aber aktuell, wären es vier, weil zwei Mannschaft­en aus dem Kreis 6 aus der Bezirkslig­a 4 kämen (Kaldenkirc­hen und Waldniel). Willich müsste in die Relegation, ginge die schief, sogar fünf. Umgemünzt auf die A-Liga bedeutet das für den 14. TSV Meerbusch III, sein Wohl und Wehe hinge von Willich ab. Alle dahinter platzierte­n Teams würden absteigen. Dies geht los beim SC Viktoria Krefeld, dessen Spiel zwar merklich mehr Struktur bekommen hat, die Disziplin allerdings weiter zu wünschen übrig lässt. Und die Offensive, erst 15 geschossen­e Tore sind eine unterirdis­che Bilanz, ist so nicht klassentau­glich. Wenig überrasche­nd kommt der Niedergang des SV St. Tönis und des KTSV Preussen, die viele Abgänge wie die von Goalgetter Maiko Becker (von St. Tönis nach Fischeln) bzw. Philipp Alker (von Preussen zum SSV Grefrath) nicht verkraftet haben. Ein Buch mit sieben Siegeln bleiben die Hinsbecker. Erst zwölf Zähler hat das Schlusslic­ht.

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