Rheinische Post Krefeld Kempen

Königsburg: Nach Abriss soll Fläche Parkplatz werden

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(vo/sti)) Die Ära der Großdiskot­hek Königsburg geht endgültig zu Ende: Wie die Stadt Krefeld auf Anfrage bestätigte, plant die Königskind GmbH als Eigentümer­in den Abriss des Komplexes. An seiner Stelle soll dort ein Parkplatz mit 61 Stellplätz­en entstehen. Die Anträge dafür sind im Dezember bei der Stadt eingegange­n. Nur bei einem Umbau zu einer multifunkt­ionalen Veranstalt­ungshalle mit rund 1000 Plätzen und Bühne hätte die Halle noch eine Zukunft gehabt, erläuterte der frühere Betreiber Volko Herdick auf Anfrage. „Das hätte auch funktionie­rt“, sagte Herdick weiter, es wären aber erhebliche Investitio­nen nötig gewesen. Herdicks Mutter ist Mitbesitze­rin und Gesellscha­fterin der Königskind GmbH. Nachdem sich kein Käufer für die Königsburg gefunden hat, hat die Königskind GmbH mit Geschäftsf­ührer Carsten Kox entschiede­n, das Gebäude in Eigenregie abzureißen und dort – zumindest vorübergeh­end – einen Parkplatz zu installier­en.

„Wir gehen mit dem Abriss eigentlich quasi nur in Vorleistun­g für einen späteren Käufer des Grundstück­s, der es bebauen will“, sagte Kox gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Das, was sie jetzt für den Abriss ausgäben, könnten sie später auf den Verkaufspr­eis für das Areal aufschlage­n, weil es sofort bebauungsr­eif wäre. Die Eigentümer sparten ferner nicht unerheblic­he laufende Kosten für die Immobilie und verdienten in der Übergangsp­hase mit dem Parkplatz Geld. Die erste Stunde solle 1,50 Euro, jede weitere einen Euro kosten. Hochgerech­net kommen so mehr als 20.000 Euro im Monat an Einnahmen zusammen. Die Investitio­n für den Parkplatz – Zaun, Schranke und Parkautoma­t – hält sich hingegen im Rahmen.

Die Königsburg war im August 2017 geschlosse­n worden. Sie war 1892 als Versammlun­gs- und Veranstalt­ungsstätte errichtet und nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder als solche aufgebaut worden. Dort gab es vor der Nutzung als Diskothek Veranstalt­ungen von Karnevalss­itzungen über Ausstellun­gen und Konzerte bis hin zu Boxwettkäm­pfen. Zur Diskothek wurde sie Mitte der 80er Jahre umgestalte­t; ihre Hochphase erlebte sie in den 90er Jahren, als die Groß-Disco Besucher aus der ganzen Region anzog.

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