Rheinische Post Krefeld Kempen

Musikalisc­h zaubern für „Die Zauberflöt­e“

- VON EVA SCHEUSS

Das Schulorche­ster des Kempener Gymnasiums Thomaeum bereitet derzeit die Aufführung der bekannten MozartOper in einer konzertant­en Fassung vor. Mit von der Partie ist auch das Orchester der Kreismusik­schule.

KEMPEN Sie rollen das Stück von hinten auf. Bekannte Mozartklän­ge ertönen. „Das ist das sozusagen das Finale. Da müsst Ihr noch mehr Spannung reinbringe­n“, sagt Sophia Wildner. „Es muss nicht laut sein, aber Ihr müsst die Einsen, das Tänzerisch­e mehr betonen.“Die Musiklehre­rin am Kempener Gymnasium Thomaeum leitet seit mehr als zehn Jahren das Schulorche­ster, in dem 20 Schülerinn­en und Schüler aller Jahrgangss­tufen mitmachen. Seit den Sommerferi­en studiert das Ensemble nun schon „Die Zauberflöt­e“von Wolfgang Amadeus Mozart ein. Die Aufführung rückt näher. In gut zwei Wochen ist es soweit. Plakate und Einlasskar­ten sind schon fertig.

„Wir spielen es als eine große Suite mit 14 musikalisc­hen

Nummern“

Sophia Wildner

Die Orchesterl­eiterin dirigiert nun mit energische­n Bewegungen. „Nicht schleppen“, ruft sie und klatscht den Takt mit. Das große Werk wird in einer verkürzten, konzertant­en Form ohne Sänger dargeboten. „Wir spielen es als eine große Suite mit 14 musikalisc­hen Nummern“, erläutert Sophia Wildner. Es ist sozusagen die musikalisc­he Essenz der berühmten Mozart-Oper, in einer Orchesterb­earbeitung von Gerhard Buchner. Zwischen den einzelnen musikalisc­hen Stücken wird Johannes Lange, ehemaliger Lehrer des Thomaeums, den Inhalt nacherzähl­en. Und während der Musik werden Schattensp­iele zu sehen sein, die von Schülern der sechsten und achten Klasse auf Folie gefertigt wurden.

Die Aufführung wird gemeinsam mit dem Orchester der Kreismusik­schule Viersen erfolgen. Das Kempener Gymnasium und die Kreismusik­schule arbeiten eng zusammen. Die Kreismusik­schule nutzt seit mehreren Jahren die Räume des Thomaeums für ihren Unterricht vor Ort. Beide Orchester haben die Musik bislang getrennt erarbeitet. Demnächst wird es die erste gemeinsame Probe geben. Dann wird das Ensemble auf die doppelte Größe anwachsen. Eine willkommen­e Verstärkun­g. „Wir haben relativ wenig hohe Streicher“, sagt Sophia Wildner, „die Viersener sind da eine gute Ergänzung.“

So ein Schulorche­ster setzt sich letztlich im Zufallspri­nzip zusammen. Da sind Flexibilit­ät und Ideenreich­tum gefragt. Es finden sich gleich sieben Zauberflöt­en, in diesem Fall sind es Querflöten, dafür nur wenige Geigen, die von der Altblockfl­öte unterstütz­t werden, dazu drei Celli. Klarinette, Horn, Posaune und Trompete sind je von einer Person besetzt. Alle, die hier mitmachen, haben oder hatten privaten Musikunter­richt. Sie proben ein bis zweimal wöchentlic­h für je anderthalb Stunden mit dem Schulorche­ster.

Die jungen Musiker sind recht entspannt. Nein, so schwer sei das Ganze nicht, befindet die Mehrheit auf Nachfrage. Nicht immer steht klassische Musik auf dem Programm. Im vergangene­n Jahr etwa war es Musik von Abba. „Wir versuchen eine Mischung, die allen gefällt“, sagt Sophia Wildner. Zur Vorbereitu­ng hat es diesmal sogar einen Opernbesuc­h der Zauberflöt­e in Düsseldorf gegeben. Die Probe geht weiter. Die bekannte Melodie der Papageno-Arie „Ein Mädchen oder Weibchen“ist zu hören. Schülerin Sophia Borsch sitzt nun nicht mehr am schuleigen­en Flügel, sondern kniet vor einem Keyboard am Boden, das in den Modus „Glockenspi­el“gebracht wurde. „Das klingt gar nicht schlecht, hätte ich nicht gedacht“, befindet Sophia Wildner. Und ein „voll cool“gibt es von ihr noch dazu.

Orchesterl­eiterin

 ?? RP-FOTO: WOLFGANG KAISER ?? Das Schulorche­ster des Kempener Thomaeums probt unter der Leitung von Sophia Wildner für die Aufführung der Mozart-Oper.
RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Das Schulorche­ster des Kempener Thomaeums probt unter der Leitung von Sophia Wildner für die Aufführung der Mozart-Oper.

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